Benutzerdefinierte Metriken in Grid Control
von Ralf Durben, ORACLE Deutschland GmbH

Das metrikbasierte Monitoring in Oracle Enterprise Manager Grid Control basiert zunächst auf den Metriken, die durch das Installieren des Oracle Management Agents, bzw. Plug-ins vorgegeben werden. Die Menge von Metriken für einen schon vorhandenen Zieltyp (zum Beispiel Oracle Datenbank) kann sehr leicht durch benutzerdefinierte Metriken erweitert werden. An dieser Stelle soll gezeigt werden, wie benutzerdefinierte Metriken genutzt werden können.

Metriken basieren immer auf Abfragen, wobei deren Definition von dem Zieltyp abhängt. Wenn der Zieltyp eine Datenbank ist, wird die Abfragen per SQL (SELECT) oder PL/SQL (Funktionsaufruf) definiert, während für Server Shell-Skripte zur Anwendung kommen. Zunächst soll der Zieltyp Datenbank betrachtet werden.

Hier gibt es bei den benutzerdefinierten Metriken prinzipiell zwei Varianten:

  • Einspaltig
  • Zweispaltig

Einspaltige Metriken

Einspaltige Metriken basieren auf Abfragen, die genau einen Wert ermitteln. Dieser Wert darf numerisch oder eine Zeichenkette (String) sein. Ein einfaches Beispiel hierfür ist die Abfrage
SELECT count(*) FROM v$session
Diese Metrik ermittelt die Anzahl aller Datenbanksitzungen, wobei die Hintergrundprozesse eingeschlossen sind. Um diese benutzerdefinierte Metrik zu erstellen navigieren Sie zur Homepage des Ziels und klicken auf "User Defined Metrics". In diesem Tipp werden im Text alle Links in der englischen Version angegeben, die Screenshots stehen aber in Englisch und in Deutsch zur Verfügung.

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Als nächstes klickt man auf "Create"

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Jetzt geben Sie der neuen Metrik einen Namen. Dann belassen Sie die Wahl auf "Single Value" und geben das SQL-Kommando, also die SELECT-Anweisung an.

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Damit die SQL-Anweisung auch in der Datenbank durchgeführt werden kann, geben Sie nun einen Datenbankbenutzer an.

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Jetzt fehlen nur noch die Schwellenwerte und das Erfassungsintervall. Im vorliegenden Beispiel wird die Metrik alle 5 Minuten erfasst und ausgewertet. Bei einem Schwellenwert von 100 Datenbanksitzungen erfolgt eine Warnung und ab 200 Datenbanksitzungen erfolgt ein Critical Alert.

Weiterhin können Sie noch angeben, ab wann die Metrik erfasst werden soll (hier sofort) und wie oft ein Schwellenwert passiert werden muss, bevoer ein Alert erfolgt (hier 1). Desweiteren kann noch eine Response Action angegeben werden um automatisch auf den Alert zu reagieren. Bitte beachten Sie: Die Zeilen "Warning Thresholds by Key" und "Critical Thresholds by Key" finden bei einspaltigen Metriken keine Anwendung.

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Mit einem Klick auf den Button "Test" können Sie prüfen, ob Ihre Eingaben korrekt waren und mit "OK" wird die Metrik angelegt.



Zweispaltige Metriken

Zweispaltige Metriken, die auch nur für den Zieltyp Datenbanken zur Verfügung stehen basieren auf Abfragen, die genau eine zweispaltige Tabelle als Ergebnis ermitteln. Dabei ist die erste Spalte die Schlüsselspalte und die zweite Spalte die Wertespalte. Im Gegensatz zur obigen Metrik, die ja alle Datenbanksitzungen angibt, kann man mit einer zweispaltigen Metrik die Datenbanksitzungen für die einzelnen Datenbankbenutzer ermitteln.

Im Falle einer zweispaltigen Metrik ist es oft notwendig die Schwellenwerten pro Schlüsselwert anzugeben. Zum Beispiel soll eine Warnung gegeben werden, wenn es mehr als 5 Datenbanksitzungen des Benutzers SYSTEM gibt, beim Benutzer SYSMAN aber erst ab 50 Datenbanksitzungen. Dieses kann in einer solchen Metrik spezifiziert werden. Dieser Wert darf numerisch oder eine Zeichenkette (String) sein. Ein einfaches Beispiel hierfür ist die Abfrage
SELECT username,count(*) FROM v$session
GROUP BY username


Diese Metrik ermittelt alle Datenbanksitzungen pro angemeldeten Datenbankbenutzer. Zum Anlegen dieser Metrik beginnen Sie wie bei der einspaltigen Metrik und navigieren zur Datenbank-Homepage. Dann klicken Sie auf "User-Defined Metrics" und dann auf "Create". Dann geben Sie wieder den Namen der Metrik an und wählen die Option "Two Columns"

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Nun geben Sie noch die Schwellenwerte an. Zunächst einmal geht das so wie bei einer einspaltigen Metrik. Zusätzlich können Sie aber nun in den Zeilen "Warning Thresholds by Key" und "Critical Thresholds by Key" Schellenwerte für einzelne Schlüsselwerte eingeben, also zum Beispiel Warn-Schwellenwerte von 5 für den Benutzer SYS und 50 für den Benutzer SYSMAN. Die Syntax ist dabei ganz einfach: Schlüsselwert1:Schwellenwert1;Schlüsselwert2:Schwellenwert2;...

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Mit einem Klick auf "OK" legen Sie die Metrik dann an. Benutzerdefinierte Metriken können wie alle anderen Metriken verwendet werden.



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