Der OVM Manager wurde komplett überarbeitet und basiert nun auf dem Oracle Application Development Framework (ADF), einer Fusion Middleware Komponente.
Dies bedeutet, dass neben der XE Datenbank auch der Oracle WebLogic Application Server installiert wird und somit ein deutlicher Anstieg
der Installationsgröße (das DVD Image ist mit 2,4 GB 4 mal so groß wie das CD-Image bei OVM 2) und des Ressourcenbedarf (4 GB Hauptspeicher) zu verzeichnen ist.
Allerdings bietet die Oberfläche auch mehr Funktionalität: So gibt es - das wird ehemalige Java Enterprise Manager Benutzer freuen -
eine interaktive Baumstruktur, trotzdem bleibt die Oberfläche weiterhin komplett HTML basierend und damit über jeden aktuellen Browser bedienbar.
Außerdem erlaubt die Verwendung der neuen Technologie zukünftig die einfache Integration in den kommenden Enterprise Manager, womit die schwierige
entweder- oder Entscheidung (Entweder Enterprise Manager oder Oracle VM Manager) zur Verwaltung von OracleVM der Vergangenheit angehört.
Für produktive Umgebungen wird übrigens dringend empfohlen, nicht die bereitgestellte XE Version der Datenbank zu verwenden, sondern eine
Standard oder Enterprise Edition der Datenbank zu installieren. Wichtig: Wird diese Datenbank nur als Repository für den OVM Manager
verwendet, ist sie (wie beim Enterprise Manager auch) im Rahmen des sogenannten "Restricted Use" kostenlos.
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Aber nicht nur am Look & Feel des neuen OVM Managers erkennt man die Verbesserungen, sondern auch beim Hinzufügen der eigentlichen OVM Server.
Es reicht aus, dem OVM Manager den IP Bereich bekannt zu geben, in dem die OVM Server stehen. Der OVM Manager
sucht sich die bestehenden VM Server selbstständig und zeigt diese an. Jede weitere Konfiguration geschieht dann über
die graphische Oberfläche.
Zu dieser Konfiguration gehört auch die Netzwerkkonfiguration: So kann nun das Bonding (d.h. die Verwendung mehrerer Netzwerkkarten
für Loadbalancing und Failover) genauso eingestellt werden, wie sogenannte VLANs (virtuelle Netzwerke zur besseren Trennung/Verwaltung, zum
Beispiel aufgrund von Security Richtlinien). Einzig die physikalischen Voraussetzungen wie Switches und Kabel müssen noch
"per Hand" am Server installiert werden ;)
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Genauso verhält es sich mit dem Zugriff auf das Storage. Auch diese Konfiguration wird komplett im Manager erledigt.
Damit sich dies aber nicht nur auf die Einbindung bestehender Storages, NFS Filer und bestehender LUNs beschränkt, hat Oracle das "Storage Connect
Framework" eingeführt. Dieses erlaubt dem Oracle VM Manager direkten Zugriff auf die Funktionalität bestehender
Storages. Es ermöglicht damit, Storage nicht nur anzulegen, zu löschen und zu erweitern, sondern auch weitgehende Funktionalitäten
(wie zum Beispiel) Snapshot Technologien zu verwenden, wenn der Storage Hersteller dies zulässt. Hiermit lässt sich auch
physikalisches Storage direkt an eine VM durchreichen, wie es zum Beispiel im RAC benötigt wird, oder die passenden LUNs
auf dem Storage System direkt anzulegen. Aber auch wenn der Storage Hersteller kein Plugin für das Storage Connect Framework liefert,
so liefert das sogenannte "generische Storage Plugin" die Basis Funktionen zum Anbinden von Storage.
Durch diese neuartige Architektur hat sich aber auch an der Anbindung der OVM Server einiges geändert. Dies hat zur Folge, dass
mit dem OVM 3.0 Manager nur Systeme mit Oracle VM 3.0 Server oder höher administriert werden können.