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Discover Exadata in Enterprise Manager Cloud Control 12c
von Frank Schneede, ORACLE Deutschland B.V. & Co. KG

Oracle Enterprise Manager Cloud Control 12c ist die neue Version der Überwachungs- und Administrationssoftware für die gesamte IT-Landschaft eines Unternehmens. Da die Exadata Database Machine als strategische Datenbanklösung mittlerweile bei vielen Kunden eingesetzt wird, ist sowohl die Einbindung der Exadata als auch deren Überwachung in der aktuellen Cloud Control Version stark verbessert worden.

Anders als in der Vorgängerversion des Enterprise Manager ist es nicht notwendig, für alle einzelnen Komponenten der Exadata Database Machine separate Plug-ins zu installieren. Alle für die Einbindung der Exadata Database Machine in eine Cloud Control Umgebung notwendigen Softwarebestandteile sind bereits im Standard Lieferumfang enthalten. Die einzige Voraussetzung für das Discovery der Exadata Database Machine ist die Installation der Enterprise Manager Agenten auf allen Datenbank Servern der Maschine. Das Vorgehen wurde in einem vergangenen Community Tipp beschrieben.

Dieser Artikel beschreibt das Discovery einer Exadata Database Machine in Oracle Enterprise Manager Cloud Control 12c. Die Erfahrungen, auf denen dieser Artikel beruht, wurden Anfang November 2011 im ISE Exadata Testcenter am Nürnberger Flughafen gesammelt.

Dieser Tipp gliedert sich in folgende Abschnitte:


1. Grundlagen

Mit Oracle Enterprise Manager Cloud Control 12c wird die Gesamtheit aller Oracle Systeme beim Kunden überwacht und verwaltet. Bei dem hier vorgestellten Ablauf wird vorausgesetzt, dass eine funktionierende Cloud Control Umgebung existiert und der Enterprise Manager Agent 12c auf den Datenbank Servern der Exadata Database Machine ausgerollt wurde. Das Verfahren hierzu ist im letzten Community Tipp beschrieben worden.

Um das Discovery der Exadata erfolgreich durchführen zu können, sollten unbedingt einige Vorbereitungen getroffen werden. Je genauer und vollständiger diese Vorbereitung erfolgt, umso besser läuft der Discovery-Prozeß. Nach dem Deployment des Enterprise Manager Agent 12c sollten folgende Punkte abgearbeitet werden:
  • Der User, unter dem der EM Agent läuft, muss read und execute Rechte auf den Binaries im Verzeichnis "$ORACLE_HOME/bin/kfod" haben.
  • Die Management Server und Cell Server Prozesse müssen auf allen Exadata Storage Servern laufen. Die Überprüfung erfolgt über das Command Line Interface mit dem Befehl "cellcli -e 'list cell detail'", natürlich kann dieser Befehl auch über das Utility dcli im Batch abgesetzt werden.
  • Das aktuelle OneCommand Patch muss heruntergeladen und installiert sein. Dieses Patch beinhaltet den Exadata Database Machine Configurator, der unter Umständen zur Erzeugung eines neuen Konfigurationsfiles ("dbm_configurator.xls", siehe weiter unten) benötigt wird.
  • Ein besonderes Augenmerk sollte auf die Bereitstellung der Zugriffsrechte für alle Komponenten der Exadata Database Machine verwendet werden. Hierzu gehören:
    • User/Password des Users, unter dem die Agenten auf den Hosts laufen.
    • Password des Root-Users auf den Exadata Storage Servern.
    • Password des Administrator-Users (Nm2user) auf den InfiniBand Switches.
    • Password des Root-Users auf den InfiniBand Switches.
    • User/Password des ILOM Users.

2. Discover Exadata Database Machine

Nach dem Start von Enterprise Manager Cloud Control 12c wird das Exadata Discovery aus dem globalen Setup-Menü heraus gestartet. Nach der Auswahl "Setup" -> "Add Target" -> "Add Targets Manually" erscheint der dargestellte Bildschirm.
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Drei verschiedene Operationen sind an dieser Stelle möglich:
  • Add Host Targets: Mit dieser Auswahl werden Hosts hinzugefügt. Auf den betreffenden Hosts muss keinerlei Enterprise Manager Software installiert sein, das Deployment des Enterprise Manager Agents geschieht im Rahmen der Operation.
  • Add Non-Host Targets Using Guided Process (Also Adds Related Targets): Mit dieser Auswahl werden Systeme wie die Exadata Database Machine, Datenbanken oder Cluster-Installationen erkannt und als neues Ziel in Enterprise Manager Cloud Control übernommen. Untergeordnete Ziele (z. B. Switches, KVM einer Exadata) werden bei diesem Ablauf erkannt und ebenfalls hinzugefügt.
  • Add Non-Host Targets by Specifying Target Monitoring Properties: Dieser Ablauf dient dazu, einzelne Ziele hinzuzufügen. Das können einzelne Komponenten einer Exadata sein oder auch Fremdsysteme, wie zum Beispiel IBM DB2 Datenbanken.
Nach Auswahl des Radio-Button "Add Non-Host Targets Using Guided Process (Also Adds Related Targets)" wird in der Drop-Down-Liste "Oracle Exadata Database Machine" als Target Typ gewählt.

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Das Discovery der Exadata Database Machine wird anschließend mit dem Button "Add Using Guided Discovery..." gestartet.
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Die Exadata Database Machine ist so konzipiert, dass sie bedarfsgerecht aufgerüstet werden kann. Zu diesem Zweck stehen Upgrade-Kits zur Verfügung. Um eine aufgerüstete Maschine nicht komplett neu einbinden zu müssen, kann auf diesem Bildschirm zwischen zwei Auswahlmöglichkeiten unterschieden werden:
  • Discover a new Database Machine and its hardware components as targets: Mit dieser Auswahl wird eine neue Database Machine inklusive aller Komponenten (Storage Server, InfiniBand Switches, KVM, PDU, ...) eingebunden.
  • Discover newly added hardware components in an existing Database Machine as targets: Mit dieser Auswahl werden nur die neuen Komponenten einer aufgerüsteten Database Machine (Storage Server, ggf. InfiniBand Switches) hinzugefügt. Diese Auswahl kann ebenfalls verwendet werden, wenn im ersten Lauf noch nicht alle Komponenten berücksichtigt worden sind.
Nach Auswahl des entsprechenden Radio-Buttons wird das Discovery durch den Button "Discover Targets" gestartet.

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Im ersten Bildschirm des Workflows müssen die Daten des Enterprise Manager Agenten auf dem ersten Datenbank Server der Exadata Database Machine eingetragen werden. Auf dem Datenbank Server muss das Konfigurationsfile "dbm_configurator.xls" existieren! Die URL des Agenten haben Sie am Ende des Deployments erhalten. Zusätzlich geben Sie das Home-Verzeichnis der Oracle Software auf dem Datenbank Server an.

Das InfiniBand Netzwerk ist die zentrale Infrastrukturkomponente der Exadata Database Machine. Das InfiniBand Netzwerk dient dem Discovery Prozeß dazu, sich durch die gesamte Topologie "zu hangeln" und alle beteiligten Komponenten zu erkennen. Daher muss der Name eines InfiniBand Switches der Exadata Database Machine und das Password des Administrator Users des InfiniBand Netzwerks angegeben werden.

Über den Button "Next" geht es zum nächsten Schritt im Workflow.

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Im nächsten Schritt sollten Sie aufgefordert werden, die Komponenten der Database Machine, die überwacht werden sollen, auszuwählen. In unserem Test kam es jedoch zu der gezeigten Fehlermeldung. Die Ursache hierfür lag darin, dass die Kundeninstallation schon einige Zeit zurück lag und die Installation somit nicht dem aktuellen Standard entsprochen hat. Daher fehlte die Konfigurationsdatei "/opt/oracle.SupportTools/onecommand/databasemachine.xml" auf dem System.
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Die fehlende Konfigurationsdatei kann mit Hilfe des aktuellen Excel-basierten Spreadsheets "dbm_configurator.xls" nachträglich erzeugt werden. Informationen über das Spreadsheet erhalten Sie über den zuständigen Support Mitarbeiter. Die Verwendung des Excel Spreadsheets ist im Exadata Database Machine Owner's Guide, Kapitel 4: Using the Oracle Exadata Database Machine Configurator Spreadsheet ausführlich beschrieben. Die Dokumentation steht leider nicht öffentlich zur Verfügung, sondern wird nur mit der Exadata Database Machine ausgeliefert. Details zur Exadata Dokumentation sind in der öffentlichen MOS Note #1342281.1: How do I find the Exadata documentation, such as Owner and User Guide? beschrieben.

Hinweis: Die Datei "dbm_configurator.xls" wird nur im Zuge der initialen Konfiguration der Exadata Database Machine benötigt und muss mit der verwendeten Version des Utilities onecommand, mit dem die Installation vorgenommen wird, übereinstimmen.

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Nach Behebung des kleinen Problems, das nur bei Maschinen auftreten kann, deren Installation schon länger zurückliegt, werden nun die erkannten Komponenten ausgewählt. Bei einer einzelnen Exadata Database Machine wird man alle Komponenten auswählen, die schon vorbelegt sein sollten. In diesem Fall verfügt die Firma ISE allerdings über eine Exalogic Installation, deren InfiniBand Switches hier erkannt wurden. Diese Komponenten wurden abgewählt, da das Monitoring für die Exalogic noch nicht in vollem Umfang zur Verfügung steht. Das Auswählen oder Abwählen von Komponenten erfolgt mittels der Methodik (shift-Taste, strg-Taste), die von Windows Systemen hinlänglich bekannt ist.

Über den Button "Next" geht es zum nächsten Schritt im Workflow.

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Als nächstes wird festgelegt, ob die Agenten für die einzelnen Komponenten automatisch oder manuell ausgewählt werden sollen. In der Regel wird man hier den Automatismus nutzen. Anderenfalls müssen für jede Komponente einzeln der Überwachungsagent und der optionale Backup Agent ausgewählt werden.

Über den Button "Next" geht es zum nächsten Schritt im Workflow.

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Nach Auswahl der Komponenten werden die Credentials für den Agenten auf den Datenbank Servern angegeben. Die Credentials können durchaus je Agent unterschiedlich sein, der Einfachheit halber haben wir für alle Agenten die gleichen Credentials verwendet.

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Im nächsten Schritt erfolgt die Eingabe der Credentials für alle anderen Komponenten der Exadata Database Machine. Wie schon bei den Agenten der Datenbank Server können auch hier unterschiedliche Credentials verwendet werden.

Über den Button "Next" geht es zum nächsten Schritt im Workflow.

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Anschließend werden die Eigenschaften einiger Komponenten (Storage Server, Ethernet Switch, PDU) festgelegt. Das sind die IP-Adressen des ILOM (Integrated Lights-Out Manager) auf den Storage Servern und die SNMP Kenndaten von Switch und PDUs. Die Messwerte von Switch und PDU werden über SNMP ausgetauscht, daher muss ein Eintrag erfolgen, wenn man auf den Komponenten vom Standard (Port = 161, Community = public) abgewichen ist.



Über den Button "Next" geht es zum letzten Schritt im Workflow.

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Auf dem Review Bildschirm sollten alle Eingaben sorgfältig kontrolliert werden. Zu diesem Zeitpunkt kann zu jedem Schritt des Workflows zurückgegangen werden, um eventuelle Korrekturen anzubringen.

Über den Button "Submit" wir das Discovery gestartet.

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Der folgende Bildschirm zeigt den Fortschritt des Discovery Vorganges an.
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Nach Abschluss des Discovery wird das Ergebnis präsentiert.

In dem Screenshot werden Fehlermeldungen für die Storage Server angezeigt. Diese wurden dadurch verursacht, dass zum Testzeitpunkt die Änderung der Domainnamen im Netzwerk der Firma ISE nicht vollständig abgeschlossen war. Nach korrekter Konfiguration des Netzwerkes lief das gesamte Discovery (hier nicht dargestellt) fehlerfrei durch.

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Nach dem Discovery läßt sich bereits der Einstiegsbildschirm der Administrationsoberfläche der Exadata Database Machine aufrufen.

Im Nachgang muss noch die SNMP Kommunikation geprüft und gegebenenfalls eingerichtet werden. Über SNMP werden alle Zustandsmeldungen von den Komponenten der Exadata Database Machine (KVM, Cisco Switch, InfiniBand Switches, ILOM, PDU) an den Agenten auf dem Datenbank Server geschickt und von dort aus weiter an den Management Server verteilt. Die abschließenden Schritte des Exadata Discovery ist ausführlich im Oracle Enterprise Manager Exadata Management Getting Started Guide, Kapitel 3: Post-Discovery Configuration and Verification beschrieben.

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3. Schlußbemerkung und weitere Informationsquellen

Die Einbindung der Exadata Database Machine erfordert umfangreiche Eingaben und eine vollständig durchgeführte Konfiguration von Netzwerk und SNMP der Komponenten. Werden diese Voraussetzungen eingehalten, so ist das Discovery der Database Machine sehr einfach. Weitere Details finden Sie unter: Erfahren Sie mehr zu diesem und anderen Themen in den folgenden Ausgaben der Exadata Community!

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