In den letzten Jahren haben wir mehr als 60 SaaS-basierte Anwendungen zu Oracle Cloud Infrastructure migriert. Diese Anwendungen unterstützen zentrale Unternehmensfunktionen in acht Branchen und mehr als 199.000 Kunden auf der ganzen Welt.
In diesem Playbook teilen wir die wichtigsten Herausforderungen, Erkenntnisse, Best Practices und die Vorteile, die wir auf unserem eigenen Weg in die Cloud erlebt haben. Nutzen Sie die Erkenntnisse unserer Cloud-Transformation für Ihre eigene Migration.
Wenn Sie Ihr eigenes Rechenzentrum und eine gehostete Umgebung betreiben, ist der Wechsel in die Cloud eine große Umstellung. Während die Cloud eine verbesserte Resilienz, Skalierbarkeit und einen größeren Umfang an Infrastrukturservices bietet, müssen Sie auf diesem Weg Ihre Technologie, Organisationsstruktur und Geschäftspraktiken überprüfen und anpassen. Dies wirkt sich auf vielerlei Variablen aus, von langfristigen Produkt-Roadmaps bis hin zu geplanten Technologieinvestitionen.
Bei der Umstellung müssen Sie sich einzigartigen Herausforderungen stellen, grundlegende Fragen beantworten und weitreichende Chancen ergreifen. Der Weg in die Cloud ist nicht ganz ohne Stolpersteine. Kein zentraler Ansatz, keine Architektur oder keine Gruppe von Services ist für alle Cloud-Anwendungen gleichermaßen nützlich.
Dieses Playbook zur Software-as-a-Service-(SaaS-)Migration für unabhängige Softwareanbieter (ISVs) basiert auf den Erkenntnissen, die wir bei der Migration von mehr als 60 SaaS-basierten Anwendungen zu Oracle Cloud Infrastructure (OCI) gesammelt haben. Diese Anwendungen unterstützen zentrale Unternehmensfunktionen in acht Branchen sowie mehr als 199.000 Kunden auf der ganzen Welt. Viele der Herausforderungen, denen sich unsere Teams stellen mussten, und die von uns implementierten Lösungen sind auch bei der Migration zu einem Cloud-Modell zu finden. Dieses Playbook fasst unsere Erfahrungen in allen Phasen des Übergangs zusammen und bietet tiefgreifende Einblicke und Beobachtungen, um Sie auf Ihrem Weg in die Cloud zu unterstützen. Besuchen Sie auch unsere Oracle@Oracle-Website mit mehr als einem Dutzend Whitepaper und Blogs, in denen wir unsere Transformation zur Cloud erläutern sowie Best Practices, Herausforderungen und gewonnene Erkenntnisse teilen.
Wir sind davon überzeugt, dass jeder ISV – oder jedes Unternehmen, das interne oder externe SaaS-basierte Anwendungen anbietet – durch den Wechsel in die Cloud ähnliche Vorteile erzielen kann.
Navigation in die Cloud
Jeder Cloud-Transformationsprozess, bei dem Anwendungen migriert werden, ist komplex. Doch in dieser Komplexität gibt es einige klar definierte Ziele auf dem Weg in die Cloud. Eines dieser Ziele bezieht sich auf die "Cloudfähigkeit" der Zielanwendung. Wie cloudfähig sollte/muss die Anwendung sein, um im gewünschten Zeitrahmen in die Cloud migriert werden zu können? In diesem Dokument werden wir einige dieser Ziele skizzieren und Best Practices und Erkenntnisse aus unserer Transformation hervorheben. Der Schlüssel zum Erfolg besteht darin, Ihre Migrationsziele im Voraus klar zu definieren, damit Sie optimale Entscheidungen zu deren Erreichung treffen können. Sie werden mit vielen möglichen Wegen konfrontiert sein. Im Verlauf der Migration müssen Entwickler, Bereitstellungsteams und Führungskräfte zahlreiche Entscheidungen über das weitere Vorgehen treffen.
Wir empfehlen, sich auf die folgenden technischen und geschäftlichen Faktoren zu konzentrieren, um die erforderlichen Entscheidungen zu treffen, mit denen Sie Ihre Geschäftsziele erreichen.
Skalierbarkeit
Cloud Services bieten Rechenleistung in großem Maßstab – weit über das hinaus, was für eine verwaltete Infrastruktur möglich ist –, damit Ihr Unternehmen mit den sich ergebenden Marktchancen wachsen kann. Dank cloudbasierter Infrastructure-as-a-Service (IaaS) und Platform-as-a-Service (PaaS) können sich ISVs auf den Aufbau skalierbarer Architekturen mit modernen Komponenten konzentrieren. Ein weiterer Vorteil der Migration besteht darin, dass die Verwaltung und Skalierung des IT-Betriebs für interne Entwicklungsteams wegfallen, sodass sie sich ganz der Feinabstimmung und Optimierung der Performance widmen können.
Modernisierung
Die Modernisierung von Toolsets, Services und Architekturen vereinfacht die Integration zwischen Komponenten, sodass Anwendungen den vollen Wert der in der Cloud verfügbaren Tools und Technologien ausschöpfen können. Solche Tools reichen von Infrastrukturupgrades über automatisierte Deployment-Pipelines bis hin zu integrierten Modellen für maschinelles Lernen, die die Anwendungsperformance verbessern. Modernisierung ist dort am wichtigsten, wo sich Märkte schnell und stetig verändern, da Anwendungen dynamisch sein müssen, um Schritt halten zu können. In einigen Fällen können Services vollständig umgeschrieben und umbenannt werden. Dabei wird der neueste Technologiestack genutzt, um die Kosten gering zu halten oder Serviceoptionen zu optimieren. Solche Änderungen können in die Jahre gekommene Produkte auffrischen und etablierte Märkte revolutionieren, in denen lizenzierte Angebote die Norm sind. In anderen Fällen können Produkte mit neuen Ansätzen überarbeitet werden, um den Service zu verbessern und gleichzeitig das Markenbewusstsein und die Kundenbindung zu bewahren. Dies erfordert nicht unbedingt eine vollständige Änderung der Produktsuite.
Der Wechsel in die Cloud wird zum Auslöser für einen breit angelegten Modernisierungsschub. Da die Cloud Ihnen und Ihren Teams Zugriff auf Services, Technologien und Expertise bietet, die zuvor in Ihrem Unternehmen nicht verfügbar waren, können Sie neue Ziele erreichen und neue Funktionen bereitstellen. Ihre Teams können sich auf neue, allgemein anwendbare Produktfeatures konzentrieren, anstatt sich mit benutzerdefiniertem Code abzumühen, der mit kundenspezifischen Deployments verknüpft ist. Da Service-Provisioning, Produktupdates und Kundensupport schneller denn je erfolgen, können sich Ressourcen wieder der Entwicklung neuer Funktionen widmen. Auf diese Weise schafft die Cloud-Migration die Grundlage für eine Welle von Modernisierungsaktivitäten, die von der Durchführung von Produktupgrades bis hin zur Qualität des Kundenservice jeden Aspekt transformiert.
"Durch die Migration zur Gen2 Cloud ist Oracle in der Lage, die erfolgreiche Bereitstellung unserer Services über ein robustes DevSecOps-Modell sicherzustellen und die Geschäftstransformationen unserer Kunden zu unterstützen. Wir bringen jetzt täglich Softwarereleases heraus und haben die Provisioning-Zeit um mehr als 98% verkürzt." – Karthic Murali, Senior Principal Product Strategy Manager, Oracle Global Business Units
Standardisierung
Durch Standardisierung über IaaS und PaaS können Sie Overhead reduzieren und Teams flexibler und austauschbarer machen. Wenn Unternehmen wachsen, setzen Ihre Teams Tools mit unterschiedlichem Reifegrad ein. Die Konsolidierung dieser Toolsets innerhalb des Cloud Service abstrahiert einen Großteil der Komplexität, die mit dieser Ebene des IT-Managements verbunden ist. Sie ermöglicht die Entwicklung und den Einsatz von Standardverfahren für Aufgaben, die sich über das gesamte Portfolio abbilden lassen. Die Standardisierung macht auch Routinetätigkeiten einfacher und vorhersehbarer und reduziert so den Bedarf an Arbeitskräften für grundlegende Aufgaben. Ressourcen, die zuvor für unterschiedliche, möglicherweise inkompatible anwendungsübergreifende Prozesse gebunden waren, können sich jetzt wichtigeren Problemen zuwenden, einschließlich der Entwicklung von Produkten und Services der nächsten Generation für Kunden.Die Standardisierung vereinfacht insbesondere die Durchsetzung globaler Richtlinien und Praktiken in Bezug auf Sicherheit, Risiko, Compliance und andere operative Aktivitäten, die Ihre Teams problemlos auf bestehende und neue Produkte anwenden können. Tatsächlich können viele der intrinsischen Fähigkeiten der IaaS-Plattform, wie z.B. akkreditierte Compliancezertifizierungen, von der Anwendung übernommen werden.
Umsatzoptimierung
Umsatzoptimierung lässt sich auf zwei Arten erreichen. Die erste und naheliegendste Maßnahme sind Kostensenkungen. Die Eliminierung von Rechenzentren durch die Nutzung von IaaS verlagert nicht nur das Finanzmodell von Investitionsaufwand zu Betriebsaufwand, sondern führt in der Regel auch zu erheblichen Einsparungen bei den Gesamtbetriebskosten (TCO). Nicht ganz so offensichtlich sind die Kosteneinsparungen, die durch die Rationalisierung des Technologiestacks für ein Portfolio von Anwendungen erzielt werden, die in die Cloud migriert wurden. Gemeinsame Toolsets schaffen institutionelles Wissen, sodass die mit Ad-hoc-Schulungen für nicht standardisierte Tools verbundenen Kosten entfallen. Dementsprechend bieten gemeinsame Toolsets, die Infrastruktur als Code behandeln, eine Automatisierung, die letztendlich Zeit und Arbeitskosten spart. Teams, die auf grundlegende, für das gesamte Portfolio geltende Bereiche spezialisiert sind, wie z.B. die Sicherheit, sorgen schließlich dafür, dass in den einzelnen Produktteams keine Experten mehr erforderlich sind.
Zweitens kann der Wechsel in die Cloud letztendlich den Umsatz optimieren, indem er die Markteinführung Ihrer Lösungen beschleunigt, da die Produktentwicklungszeiten normalerweise verkürzt werden, sobald eine Anwendung cloudfähig oder cloudnativ ist. Eine schnellere Markteinführung bedeutet eine schnellere Umsatzrealisierung. Sobald eine Anwendung cloudfähig ist, kann sie innerhalb weniger Minuten überall auf der Welt bereitgestellt werden.
Zusammengenommen sollten die oben erläuterten Prinzipien zu standardisierten Produkt- und Servicearchitekturen sowie zu verbesserter Deployment-Geschwindigkeit und -Qualität führen. Skalieren Sie Ergebnisse aus dem Design für sich wiederholende Muster, was zu Umsatzoptimierung, schnellerer Wertschöpfung und der daraus resultierenden Fähigkeit zur Neuausrichtung von Ressourcen auf die Verbesserung der Qualität und Integrität des Service für Kunden beiträgt.
"Wir hatten eine finanzielle Performance, die es uns ermöglicht hat, 30 bis 35% unserer Investitionsausgaben einzusparen, und mit der großartigen Leistung von OCI wird der ROI, den wir mit unserer Suite erzielen, immer besser." –Mike Morini, Chief Executive Officer, WorkForce Software
Wege zur Wertsteigerung in der Cloud
Cloud-Computing kann eine Reihe von IaaS- und PaaS-Ressourcen sowie mehrere Software-Deployment-Modelle umfassen, die vom Zugriff auf Bare-Metal-Instanzen über integrierte containerisierte Umgebungen bis hin zu voll funktionsfähigen Servicestacks reichen. Auf der grundlegendsten Ebene bezieht sich Cloud Computing auf den Austausch physischer Infrastrukturkomponenten durch zentrale IaaS-Ressourcen.
Die meisten Unternehmensanwendungen wurden ursprünglich nicht für die Cloud entwickelt. Für viele Anwendungen ist die Konvertierung oder Anpassung an Cloud-Muster zeitaufwändig und schwierig. Replatforming kann sowohl aus Zeit- als auch aus Arbeitsperspektive teuer sein. Daher überrascht es nicht, dass es manchmal einfacher sein kann, cloudnative Principals von Grund auf neu zu entwerfen. In Anbetracht dessen befinden sich Unternehmen in der Regel in einem von drei Hauptszenarien, wenn sie eine Cloud-Migration in Erwägung ziehen.
Eine weitere Herangehensweise an diese Szenarien besteht darin, das Spektrum der Maßnahmen zu betrachten, die Sie ergreifen können, um eine Unternehmensanwendung näher an eine cloudnative Architektur zu bringen, während Sie sie gleichzeitig zu Oracle Cloud Infrastructure migrieren. Siehe Abbildung 1.
Abbildung 1: Änderungen und Investitionen bei der Cloud-Migration
Die linke Seite von Abbildung 1 stellt die geringste Veränderung, die kürzeste Amortisierungszeit und die niedrigste Anfangsinvestition dar. Der Grad an Veränderungen, Investitionen und Zeitaufwand nimmt zu, je weiter Sie sich nach rechts bewegen, aber der realisierte Wert ist auch höher. Mit diesem Modell können Sie vorhersagen, welche Investitionen während der Migrationsphase in Betracht gezogen werden sollten. Beachten Sie, dass die Szenarien nicht unbedingt streng getrennt sind und sich ein wenig überschneiden können, da Anwendungen auf unzählige Arten erstellt werden.
Die oben beschriebenen Szenarien werden zu wichtigen Bezugspunkten für die Bewertung bestehender Reifegrade und Cloud-Migrationsziele. Die Lücke zwischen dem Ist- und Soll-Zustand liefert eine grobe Einschätzung des Umfangs technischer und prozessbezogener Änderungen, die für die Cloud-Umstellung erforderlich sind. In einer perfekten Welt würde der Umstieg in die Cloud dazu führen, dass alle Anwendungen in cloudnative Bereitstellungsmodelle übergehen. Angesichts von Ressourcen- und Zeitbeschränkungen sind jedoch nur wenige Unternehmen in der Lage, ihr gesamtes Portfolio in einem einzigen Prozess auf ein cloudnatives Modell umzustellen. Selbst einfache Plattformänderungen können ressourcenintensiv sein und erhebliche Investitionen erfordern, nur um Legacy-Funktionen zu replizieren.
Bei einem Cloud-Übergang müssen also Kompromisse zwischen dem optimalen Cloud-Reifegrad (wo die Anwendungen im oben gezeigten Bereich zwischen cloudgehostet und cloudnativ liegen) und den technischen Investitionen gefunden werden, die für die Neustrukturierung des Produkts und der zugehörigen Geschäftsabläufe erforderlich sind. In dieser Phase besteht der wichtigste Schritt darin, die Ist- und Soll-Reifegrade der einzelnen Anwendungen mit einer groben Schätzung der Entwicklungskosten zu ermitteln, die zum Schließen der Lücke erforderlich sind.
Anwendungen, deren Reifegrad sich während der Migration ändert, müssen auch Betriebsmuster und Erwartungen ändern. Die Änderung der Reifegrade wirkt sich auf die Teams, Prozesse und Richtlinien aus, die den Service unterstützen.
Bewertung der technischen Bereitschaft für die Cloud
Technisches Verständnis der Zielanwendung – oder des gesamten Anwendungsportfolios für Unternehmen, die mehrere SaaS-basierte Anwendungen anbieten – ist unerlässlich, um die Anforderungen und Abhängigkeiten für die Migration zu verstehen. In dieser Phase sollte das Hauptaugenmerk auf der Identifizierung der für die Anwendung erforderlichen Funktionen und ihrer Beziehung zu diesen Abhängigkeiten liegen. Dies wird den relativen Zeitpunkt der Migrationsaktivitäten bestimmen und dazu beitragen, Schwerpunktbereiche zu identifizieren. Die Bewertung sollte drei kritische Dimensionen berücksichtigen.
Wenn Sie zu Beginn der Migration den Reifegrad einer Anwendung in Bezug auf diese Faktoren bewerten, können Sie angemessen planen und Überraschungen vermeiden, die im Nachhinein zu Verzögerungen führen, Kosten erhöhen und Geschäftsziele unerreichbar machen. Die Komplexität einer Migration sollte nicht unterschätzt werden, da sich aktuelle Produktionsumgebungen, unterstützende Services und die Cloud-Zielumgebung während des gesamten Prozesses weiterentwickeln werden. Das Aufdecken von Verbindungen zwischen Services und Anwendungen erlaubt nicht nur eine intelligente Planung im Voraus, sondern ermöglicht es auch, flexibel auf Veränderungen zu reagieren, die während der Migration unweigerlich auftreten werden. Wenn diese Bewertung effektiv dokumentiert wird, sollte sie zu einer klaren To-do-Liste für den Migrationsprozess führen. Dadurch wird sichergestellt, dass die Migrationszeitpläne mit den sich ständig ändernden Roadmaps synchron bleiben.
"Wir haben in letzter Zeit das bedeutendste Wachstum erlebt, das unser Unternehmen je gesehen hat, wodurch eine massive Erhöhung unserer Servicekapazitäten erforderlich war. Wir haben uns mehrere Plattformen angesehen, und Oracle Cloud Infrastructure hat uns bei der schnellen Skalierung unserer Kapazität und der Erfüllung der Anforderungen unserer neuen Benutzer maßgeblich unterstützt." – Eric S. Yuan, CEO, Zoom
Finanzielle Ziele
Wie bei jeder IT-Initiative erfordert die Cloud-Umstellung eine Reihe von Investitionen, um den gesamten Wert auszuschöpfen – insbesondere, wenn die Zielanwendung für ein On-Premise-Hostingmodell entwickelt wurde. Anwendungen, die für eine Migration in die Cloud infrage kommen, werden im Laufe der Zeit cloudnativ oder werden eingestellt. Das anfängliche Ziel besteht jedoch normalerweise darin, eine Anwendung in einen Cloud-Release-Zustand zu versetzen.
Was es braucht, um Ihre Anwendung vom aktuellen Zustand in den Cloud-Release-Zustand zu bringen, ist das Ergebnis einer Reihe von Entscheidungen und anfänglichen Investitionen. Soll die Anwendung einfach per Lift-and-Shift auf einen Bare-Metal-Server verschoben werden (in diesem Fall fließt ein Großteil der Investitionen in die Cloud-Infrastruktur)? Oder planen Sie, die App vor der Migration cloudfähig zu machen (in diesem Fall einige sind Investitionen erforderlich, um Teile des Anwendungsstacks in ein cloudbasiertes Modell zu verschieben, z.B. die Datenbank von On Premise zu DBaaS oder Oracle Autonomous Database)? Wenn Sie hartcodierte Anpassungen für kundenspezifische Funktionen vorgenommen haben, müssen diese für ein Modell umgestaltet werden, bei dem Plattformkomponenten gekapselt und über APIs als produkttaugliche Features bereitgestellt werden. Hardware- oder Plattformabhängigkeiten müssen beseitigt werden, um eine stark verteilte Anwendung in der Cloud zu skalieren. Das Verständnis dieser Investitionen ist ein wichtiger Faktor für die Planung und das Erreichen der finanziellen Ziele bei der Umstellung auf die Cloud.
Die Anfangsinvestition beinhaltet die Entwicklungszeit und den Arbeitsaufwand, die erforderlich sind, um die nötigen Produktänderungen im Zusammenhang mit der gerade besprochenen Phase der Cloud-Migration vorzunehmen. Es müssen jedoch auch zusätzliche Ausgaben berücksichtigt werden. Aufwendungen, die Ihrem Unternehmen während des Übergangs entstehen können, umfassen:
All diese Kosten sind mehr oder weniger notwendiger Bestandteil der Umstellung auf IaaS. Alle wirken sich unterschiedlich auf Ihr Kostenprofil aus. Die Ausgaben für Entwicklungsinvestitionen und Migrationsausführung können beispielsweise in den Bereich der einmaligen Kosten fallen, auch wenn die mit dieser Arbeit verbundenen Ressourcen festgelegt sind. Die Nutzung neuer Infrastruktur wird für gewisse Zeit zu einem Nettoanstieg der Ausgaben führen, bis die Ausgaben für gestrandete Infrastrukturen eliminiert sind. Einige Personal- und Kundenübergangskosten, wie Schulungs- oder Migrationsincentives, stellen einmalige Ausgaben dar. Andere, wie Personalzugänge oder Änderungen bei Kundenverträgen, können zu neuen laufenden Aufwendungen führen.
Es ist für Ihr Unternehmen von entscheidender Bedeutung zu verstehen, wie sich diese Dynamik im Laufe der Zeit entwickeln wird, um den Cloud-Umstieg vorzubereiten und die damit verbundenen Erwartungen festzulegen. Wenn Ihr Unternehmen von den zahlreichen Vorteilen der Cloud begeistert ist, aber keine klare Vorstellung von Übergangsrisiken hat, werden Sie von den Kostensteigerungen in der Frühphase überrascht sein, insbesondere wenn Sie die Kosten für Migration, sich überschneidende Infrastrukturen und den Übergang im Voraus tragen müssen. Das Festlegen angemessener Erwartungen und die Transparenz des inkrementellen Fortschritts sind wesentliche Elemente für die Aufrechterhaltung der Disziplin während der Umstellungsphase.
Bestandsaufnahme für die Cloud-Migration
Eine Bestandsaufnahme für die Migration ist für einen Wechsel in die Cloud unerlässlich. Was ist eine Bestandsaufnahme für die Cloud-Migration? Kurz gesagt, handelt es sich dabei um eine Liste aller Assets im Portfolio und der zugehörigen kritischen Datenelemente in Verbindung mit jedem Asset. Es sind die Anwendungen, die verschoben werden sollen, und deren Abhängigkeiten. Mit welchem Medium diese Daten erfasst werden, ist irrelevant. Nicht selten kommen mehrere Tools zum Einsatz, da sich die Daten häufig in verschiedenen Abteilungen eines Unternehmens befinden. Die erforderlichen Informationen sind in der Regel über eine Reihe von Produktions-, Vertriebs- und Betriebsdatenbanken verstreut. Beispielsweise kann eine Konfigurationsmanagementdatenbank technische Abhängigkeiten und den Standort von Assets im Detail verfolgen, bis hin zu physischen Servern und Racks. Sie enthält jedoch keine geschäftlichen und kundenbezogenen Daten, die für die Entscheidung erforderlich sind, wann und wie Kunden über den Übergang informiert werden. Diese Informationen sind häufig in Repositorys enthalten, die für betriebliche Abläufe und die Unterstützung von Stakeholdern konzipiert sind. Darüber hinaus können Akquisitionen, spezielle Anwendungsfälle und Produktsilos dazu führen, dass Daten weiter über mehrere Repositorys fragmentiert werden.
Der Hauptzweck der Bestandsaufnahme für die Migration besteht darin, eine zentrale Ansicht der Faktoren bereitzustellen, die Sie für den Übergang in die Cloud benötigen. Zum Beispiel: Um welche Assets handelt es sich? Wo befinden sich die Assets? Welches Produkt wird unterstützt? Zweck und Ergebnis? Welche Kunden werden unterstützt?
Von Anfang an muss man sich bewusst sein, dass der Entwurf ein veränderliches Dokument ist. Er muss flexibel sein, da er sich im Laufe der Zeit weiterentwickeln wird – insbesondere für Unternehmen mit mehreren Anwendungen oder mehreren Anwendungsversionen. Der Bestand wird sich weiterentwickeln, wenn neue Probleme zutage treten und neue Anforderungen entdeckt werden. Auch die zugrunde liegende Cloud-Infrastruktur kann sich im Zuge einer Migration ändern und so den Bestand noch einmal verändern. Bei der Migrationsbestandsaufnahme sollten so viele verfügbare Daten wie möglich erfasst werden, um eine erste Planung zu ermöglichen. Anschließend können Detailebenen hinzugefügt werden, wenn sich durch den Übergang neue Anforderungen ergeben.
Die Verwaltung der Migrationsbestandsaufnahme ist ein eigenständiges funktionsübergreifendes Projekt, bei dem der Bedarf an detaillierten Daten und der Aufwand für deren Erfassung abgewogen werden müssen. Sie enthält auch Elemente zur Identifizierung von Abhängigkeiten, Einschränkungen und Ressourcen, die sich auf Timing und Geschwindigkeit auswirken, z.B. granulare technische Spezifikationen, Architekturansätze, Kundenanforderungen und Datenübertragungspfade. Die Bestandsaufnahme bringt nichts, wenn zu wenig Informationen vorliegen. Zu viele Informationen wiederum erhöhen den Verwaltungsaufwand, können schnell veralten und nutzlos werden.
Als Ausgangspunkt für die Cloud-Migration empfehlen wird das folgende Framework für die Bestandsaufnahme.
Übergang von Migrationsbestand zu Betriebsbestand
Während wir uns auf den Migrationsbestand konzentriert haben, birgt die Cloud-Umstellung eigentlich zwei Herausforderungen. Zunächst müssen Migrationsaktivitäten geplant, priorisiert und verfolgt werden. Die Migration selbst erzwingt jedoch Änderungen an den Daten, die für die Verfolgung der täglichen Betriebsabläufe erforderlich sind. Zum Beispiel werden Konfigurationsdetails für physische Server und Racks nach der Migration irrelevant – selbst Informationen über einzelne Instanzen verlieren an Bedeutung. Gleichzeitig können Kennzahlen wie Gesamtnutzung und Menge der ausgehenden Daten wichtig werden, insbesondere wenn Unternehmen Selfservice-Modelle einführen.
Die Erstellung eines Migrationsbestands sollte den Übergang zu diesen neuen, cloudzentrierten Datenschemas und -prozessen einleiten. Obwohl die beiden Herausforderungen – Bestandsaufnahme und Anwendungsmigration – separate Projekte sind, dürfen sie nicht isoliert verfolgt werden. Die Migration stellt den Hauptaufwand dar, und es kann das erste Mal sein, dass ein Unternehmen eine detaillierte, konsolidierte Ansicht seiner Assets erstellt. Dies ist ein transformativer Moment, der als Vorlage für neue Bestandsaufnahmen nach der Migration dienen sollte. Wie oben erläutert, muss die Migrationsbestandsaufnahme flexibel und anpassungsfähig sein. Bei richtiger Verwaltung kann sie sich zu einem wertvollen Bestandsverwaltungstool nach der Migration entwickeln.
Der beste Weg in die Cloud
Entwerfen der Infrastruktur für das Hosting von SaaS-Anwendungen
Als ein ISV, der SaaS-basierte Anwendungen bereitstellt, benötigen Sie eine sichere und skalierbare Infrastruktur auf Enterprise-Niveau, um das Hosting Ihrer Services und die Verwaltung Ihrer Kunden zu trennen. Die in Abbildung 3 unten gezeigte Referenzarchitektur bietet ein validiertes Framework, das Best Practices enthält, mit denen Sie Ihre SaaS-Anwendungen auf Oracle Cloud Infrastructure hosten können.
In dieser Referenzarchitektur können Sie mehrere isolierte Anwendungsinstanzen bereitstellen und verwalten. Jedes Deployment ist für einen bestimmten Mandanten vorgesehen, und diese einzelnen Mandantenanwendungsinstanzen werden über eine gemeinsame Managementschicht verwaltet.
Sie können entweder alle Mandantenanwendungsinstanzen aus einer einzigen Codebasis erstellen oder jedem Mandanten benutzerdefinierte Versionen der Anwendung anbieten. Dieses Muster ist ideal für SaaS-Kunden, die eine vollständig isolierte Anwendungsumgebung benötigen.
Abbildung 3: Best Practices-Referenzarchitektur für SaaS-Anwendungen auf OCI
Weitere Informationen zur oben genannten Referenzarchitektur finden Sie im Oracle Architecture Center. Darüber hinaus haben wir Terraform-Tools entwickelt, die das Deployment der Architektur für vier Mandanten unterstützen, sowie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung. Abschließend empfehlen wir immer den Best Practices-Leitfaden für Oracle Cloud Infrastructure, der Anleitungen zu vier gemeinsamen Geschäftszielen bietet: Sicherheit und Compliance, Zuverlässigkeit und Resilienz, Performance- und Kostenoptimierung sowie betriebliche Effizienz.
Neben Architekturänderungen müssen Sie darüber nachdenken, wie sich Ihr Servicestack in der Cloud ändern wird. Kerntoolsets für Monitoring, Netzwerkmanagement oder Sicherheit in Legacy-Umgebungen, die für On-Premise-Architekturen erstellt wurden, werden sich für die Cloud weiterentwickeln. Der Wechsel in die Cloud bietet die Möglichkeit, den Anwendungsbereich dieser Tools zu erweitern. Anstatt vorrangig Endpunkte zu überwachen, ermöglichen cloudbasierte Tools eine Überwachung im gesamten Stack. Manchmal bietet ein Cloud-Serviceprovider zusätzlich zu den Kernfunktionen cloudbasierte oder hybride Überwachungstools an. Bei Oracle Cloud Infrastructure bietet eine Kombination aus nativen Monitoring-, Tagging- und Auditingfunktionen die Möglichkeit, den gesamten Servicestack zu überwachen und Anomalien, die außerhalb angegebener Normen gefunden werden, häufig automatisch zu beheben. Wenn Sie heute On-Premise-Überwachungstools von Drittanbietern nutzen, sind von diesen Anbietern möglicherweise auch hybride oder cloudbasierte Tools erhältlich.
"Die Partnerschaft mit Oracle war fantastisch. Sie ist der Grund für den magischen Erfolg von Cisco Tetration." – Navindra Yadav, Gründer, Cisco Tetration
Aufstellen des Pilotprogramms
Wie bei jedem Entwicklungsprojekt maximiert der Einsatz eines kleinen Pilotprogramms oder Prototyps zu Beginn die Erfolgschancen, da dem Pilotteam und Ihrem Unternehmen ein Gefühl dafür vermittelt wird, was getan werden kann und wie vorzugehen ist. Pilot- und Proof-of-Concept-Programme identifizieren und lösen Herausforderungen ohne den Zeit- und Finanzdruck, der mit umfassenden, unternehmensweiten Veränderungen einhergeht. Indem Sie langsam an die Sache herangehen und sich mit der neuen Betriebsumgebung vertraut machen, können Pilotprogramme Ihnen helfen, Veränderungen besser zu bewältigen.
Das Pilotprogramm bietet einer Kerngruppe von Entwicklern und Betriebspersonal die Gelegenheit, die Ziel-Cloud-Umgebung zu erkunden und die Architekturen, Services und Betriebsmodelle kennenzulernen. Dieses Team baut praktisches Wissen, nützliche Tools und Best Practices sowie Vertrauen, Fachkenntnisse und Erfahrung für das gesamte Unternehmen auf. Und während Ihr Team dieses Wissen erweitert, entwickelt es Regeln für die teamübergreifende Zusammenarbeit in einer cloudbasierten Umgebung. Bei der Cloud-Migration müssen sich Anwendungsteams von direkten Ressourcenmanagern zu Nutzern von Services entwickeln, die von anderen Teams bereitgestellt werden. Durch ein Pilotprogramm erfahren Anwendungsteams, wie sich Servicegrenzen ändern, Beziehungen zu Betriebsteams aufbauen lassen, die die von ihnen genutzten Services bereitstellen, und wie sie sich bei diesen Betriebsteams für ihre Bedürfnisse einsetzen können.
Pilotprogramme bieten folgende Vorteile:
"Die Vielseitigkeit und Flexibilität von Oracle Cloud sowohl auf App- als auch auf Datenbankebene hat zu rund 50 Prozent Einsparungen gegenüber unseren bisherigen Cloud-Lösungen in Bezug auf die Infrastruktur geführt." – Jeff Demenkow, Vice President, Manhattan Associates
Leitung eines Pilotprogramms
Das Pilotprogramm bietet eine Lernerfahrung für technisches und operatives Personal sowie für Führungskräfte und Managementteams. Führungs- und Managementteams müssen kontinuierlich mit Pilotteams kommunizieren, um organisatorische Hindernisse zu beseitigen und sicherzustellen, dass das Unternehmen die im Pilotprojekt gesammelten Erfahrungen (d.h. Erfolge, Misserfolge, Best Practices, gewonnene Erkenntnisse und identifizierte Standardmuster oder Antimuster) optimal nutzt. Diese wertvollen Informationen können erfasst und mit dem Rest des Unternehmens geteilt werden, was nachfolgende Cloud-Projekte im Idealfall effektiver und effizienter macht. Im Rahmen eines Pilotprogramms kann das Management die Annahmen testen, die in ihre Pläne eingeflossen sind, und Unsicherheiten beseitigen. Während diese Annahmen von Organisation zu Organisation unterschiedlich sein können, treten einige wichtige Herausforderungen bei jeder Migration auf.
Der Schlüssel zu einer reibungslosen Migration ist die Schaffung einer soliden Grundlage. Die erste Phase der Migration konzentriert sich auf die Entwicklung eines Kernsatzes von Services und Plattformen, der im Zuge der Migration schrittweise erweitert wird. Schließlich müssen diese Kernfunktionen skalierbar sein, um das gesamte Migrationsportfolio zu unterstützen. Daher ist es wichtig, dass die ersten Cloud-Releases nicht nur erfolgreich sind, sondern auch einen gangbaren Weg für alle folgenden Releases und Upgrades schaffen.
Anpassung an organisatorische Veränderungen
Entwerfen der Infrastruktur für das Hosting von SaaS-Anwendungen
Änderungen des Bereitstellungsmodells und der Kundenbeziehungen Ihres Unternehmens können neue Skills, Kenntnisse, Geschäftsprozesse und Denkweisen erfordern. Sie können weitreichende Auswirkungen auf das gesamte Unternehmen haben, weshalb der Kulturwandel häufig als der schwierigste Aspekt des Cloud-Umstiegs gilt.
Der schiere Umfang dieser Änderungen kann den Eindruck erwecken, dass eine Cloud-Umstellung eine umfassende Reorganisation und neue Arbeitskräfte mit Cloud-Erfahrung und -Expertise erfordert. Während Veränderungen bei der internen funktionalen Spezialisierung und neue Mitarbeiter mit Cloud-Skillsets wichtige Komponenten des Cloud-Übergangs sind, können Sie sich den Verlust der etablierten Prozesse, Dynamiken und Mitwirkenden, die bisher der Schlüssel zu Ihrem Erfolg waren, nicht leisten. Es ist wichtig, dass Sie die Geschwindigkeit organisatorischer Veränderungen gegen potenzielle Unterbrechungen des laufenden Geschäfts und der Kundenerfahrungen abwägen. Die Aufrechterhaltung dieses Gleichgewichts beinhaltet eine Neuausrichtung struktureller Änderungen an den Fähigkeiten zur Karriereentwicklung, die es bestehenden Mitarbeitern ermöglichen, auf das neue Betriebsmodell umzusteigen.
Die Umstellung eines langjährigen Softwaregeschäfts auf Cloud-Bereitstellungsmodelle erfordert eine enorme Verschiebung der Annahmen, des technischen Know-hows und der Standardabläufe in zahlreichen wichtigen Geschäftsbereichen. Auch wenn der Umfang der erforderlichen Änderungen entmutigend erscheinen mag, zeigen unsere Erfahrungen, dass es im Allgemeinen besser ist, bestehende Teams zu halten und zu fördern, als die gesamte Belegschaft auf Cloud-Experten umzustellen. Unternehmen, die ähnliche Umstellungen planen, sollten sich ansehen, wie unsere GBU-Organisation mit einer dezentralen Bottom-up-Bewertung des Änderungsbedarfs begann – wodurch die einzelnen Teams die Möglichkeit hatten, ihre jeweiligen Migrationsbestände und Servicestack-Roadmaps zu erstellen – und so die erforderlichen Schritte in ihren jeweiligen Kontrollbereichen ermitteln konnte. Mit diesem Ansatz konnten die Teams ihre Programme an konkreten Veränderungsmaßnahmen ausrichten und gleichzeitig übertrieben hoch angesetzte Annahmen darüber vermeiden, was möglicherweise benötigt wird.
"Als Videokonferenzen schnell zum Bindeglied im Geschäftsalltag wurden, verzeichneten wir einen enormen Anstieg unserer Benutzeranzahl. Um dieses exponentielle Wachstum zu unterstützen, haben wir uns mehrere Plattformen angesehen und uns aufgrund der hohen Sicherheit, des hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnisses und des erstklassigen Supports für die Gen 2 Cloud-Infrastruktur von Oracle entschieden, um diesem neuen Nutzerstrom gerecht zu werden." – Vik Verma, CEO, 8x8
Auswirkungen auf das Unternehmen
Ein erfolgreicher Wechsel in die Cloud ermöglicht Veränderungen und wird zugleich durch diese Veränderungen im gesamten Unternehmen ermöglicht. Die Umstellung von einem überwiegend gehosteten oder On-Premise-Portfolio zu cloudbasierten Abläufen erfordert grundlegende Veränderungen bei der Interaktion Ihres Unternehmens mit seinen Kunden. Der Grad, in dem sich etablierte Business Practices und Annahmen ändern, wird jedoch weitgehend vom Umfang der Produktänderungen im Zuge der Cloud-Umstellung bestimmt.
Selbst in Szenarien mit geringen Änderungen wird die Umstellung auf IaaS zu geänderten Geschäftsprozessen führen. Unsere GBUs haben in diesem Zusammenhang zwei wichtige Chancen für Veränderungen identifiziert.
Unternehmen, die sich – neben der technischen Anpassung ihrer Anwendungen – mit diesen Änderungen befassen, sind besser aufgestellt, um das volle Potenzial der Cloud-Migration auszuschöpfen.
Kundenausrichtung
Die Umstellung von einem unflexiblen "Shrink-wrapped"-Produkt oder sogar von einem gehosteten Produkt auf einen Cloud Service ist ein Weg, den Sie und Ihre Kunden gemeinsam gehen werden. Tatsächlich ist es dieser Wechsel zu einem As-a-Service-Modell, das die Cloud von allen bisherigen Hosting-Modalitäten unterscheidet. Jeder Umstieg zu einem Cloud Service wirkt sich auf das Kundenerlebnis aus – von der Skalierbarkeit über die Verfügbarkeit bis hin zur Resilienz. In einigen Fällen fragt der Kunde möglicherweise nach einer Umstellung auf ein neues Bereitstellungsmodell oder verlangt dies sogar. In anderen Fällen lassen sich die Erwartungen an Features, Funktionen und Kosten nur durch eine cloudbasierte Bereitstellung erfüllen.
Wenn Sie beginnen, Ihre Kunden in Ihre Cloud-Strategien einzubeziehen, müssen Sie sich auf beide Perspektiven vorbereiten: die Begeisterung für die Roadmap einerseits und die Skepsis, Gewohntes aufzugeben, andererseits. Um auf diese Perspektiven zu reagieren, bedarf es einer klaren, angemessenen Kommunikation, die die verfolgten Ziele aufzeigt, ohne sich in technischen Details zu verlieren oder mögliche Probleme heraufzubeschwören. Dies ist ein Schlüsselmoment, um kundenorientierte Teams aus Ihrem Unternehmen einzubinden und sicherzustellen, dass sie die laufenden Bemühungen, die getätigten Investitionen und die erwarteten Resultate für das Produkt und die Bereitstellung verstehen. Dabei müssen Ihre Teams angehalten werden, diese Änderungen auf eine Weise zu kommunizieren, die das Vertrauen der Kunden in den Service stärkt.
Für Kunden, die den Cloud Service nutzen, kann das Szenario etwas komplizierter werden. Es gibt Kundensegmente, die einen Cloud Service verlangen und die Vorteile von SaaS in Bezug auf Effizienz und Agilität verstehen. Da Cloud- oder SaaS-Optionen jedoch zu einem wichtigen Thema geworden sind, müssen Kunden über die Funktionen und Servicevereinbarungen informiert werden, die den Service eines Anbieters auszeichnen, und nicht über den Wert der Cloud selbst.
Ein Cloud Service wird jedoch nicht von allen Kunden gewünscht. Bestandskunden mit gehosteten oder verwalteten Servicemodellen sind häufig mit dem Status quo zufrieden, insbesondere wenn sie über maßgeschneiderte Servicekomponenten oder nicht standardmäßige Umgebungen und Zugriffsmodelle verfügen, die mit der Cloud-Bereitstellung nicht vereinbar sind. Selbst Kunden, die von der Umstellung auf einen Cloud Service profitieren würden, lehnen die Änderungen der Bereitstellungsbedingungen oder die für die Migration ihrer Umgebungen erforderlichen Serviceunterbrechungen ab.
Um Kunden zu beruhigen, sind Koordination und konsistente Kommunikation zwischen Marketing-, Vertriebs-, Support- und Kundenerfolgsteams erforderlich. In einer idealen Welt wüsste der Kunde nicht einmal, dass seine Workloads migriert wurden. Eines Tages würde er Performancesteigerungen bemerken, ohne sich der Veränderungen bewusst zu sein. In der Realität geht die Migration von Services in die Cloud häufig mit Upgrades und Ausfallzeiten sowie möglicherweise mit Änderungen der Servicebedingungen oder der verfügbaren Funktionalität einher. Einen Kunden durch diese Umstellung zu führen, ohne vom Gesamtzeitplan für den Übergang abzuweichen, ist eine komplexe Aufgabe, die mehr erfordert als das Verständnis der Vorteile der Änderung. Sie erfordert die Akzeptanz der stattfindenden Veränderungen und eine Abstimmung der Migrationsschritte, die das Geschäft des Kunden beeinträchtigen könnten.
"Neben den Kostenvorteilen von OCI gegenüber anderen Cloud-Anbietern sind wir jetzt agiler. Mit OCI verfügen wir über ein neues Maß an technologischer Flexibilität. Mit Technologien wie Oracle Container Services und Oracle Autonomous Database sind wir bestens für die Zukunft gerüstet, sodass wir uns weiterhin auf die Bereitstellung der besten verfügbaren ERP-Software für das Bauwesen konzentrieren können." – Vince Di Piazza, Director of IT and Cloud Infrastructure, CMIC
Sobald ein Kunde die Vorteile und Veränderungen unterstützt, die mit der Cloud-Umstellung einhergehen, besteht der letzte Schritt für Ihr Unternehmen darin, die Workloads des Kunden tatsächlich in die neue Umgebung zu verlagern. Dabei wird die Bestimmung des optimalen Zeitpunkts für die Migration und Validierungstests der neuen Umgebung zu einer Herausforderung. Ein Kunde, der in Kauf nimmt, dass ihm eine Ausfallzeit bevorsteht, kann dennoch sehr genaue Vorstellungen davon haben, wann diese Ausfallzeit stattfinden sollte.
Auch wenn Sie dem Wunsch Ihrer Kunden nachkommen möchten, müssen eine Vielzahl anderer Bedenken abgewogen werden. Die Planung von Migrationen beinhaltet einen Kompromiss aus einer Vielzahl von Faktoren, darunter technische Eigenschaften eines Produkts oder Service, die Abstimmung der Präferenzen aller Kunden, interne Ressourcenbeschränkungen und Geschäftsziele wie die Konsolidierung/Eliminierung von Legacy-Rechenzentren oder die Beendigung veralteter Produktlinien. Um diese widersprüchlichen Prioritäten abzuwägen, sollten Sie kundenorientierte Teams in die Migrationsplanung einbeziehen, da diese eine Schlüsselrolle bei der Darstellung der Markterwartungen spielen.
So wie sich Ihr Unternehmen sowohl auf eine Phase der Investition und Migration als auch auf die laufenden technischen und geschäftlichen Prozessänderungen eines Cloud-Bereitstellungsmodells vorbereiten muss, muss es auch auf die Einbindung von Kunden in die Migration und auf den neuen Status quo in der Produkt- und Kundenbeziehung vorbereitet sein.
Unsere GBUs reagierten auf diese Anforderungen, indem sie zunächst untersuchten, wie sich der Übergang technisch, betrieblich und in Bezug auf Bereitstellungsverpflichtungen auf die Kunden auswirken würde, und diejenigen isolierten, die besondere Aufmerksamkeit, Engagement und potenzielle Änderungen der Geschäftsbeziehung erfordern würden. Die Bemühungen um einsatzbereite kundenorientierte Teams basieren auf einer ähnlichen Perspektive und umfassen die Zusammenarbeit zwischen Produkt, Betrieb, Strategie und anderen Teams, um allgemeine Cloud-Kenntnisse bereitzustellen und gleichzeitig spezifische Produkt- und Kundenänderungen anzugehen.
Dabei ging es um mehr als nur darum, kundenorientierte Teams auf die Einbindung von Kunden vorzubereiten. Durch die Zusammenführung funktionsübergreifender Kernführungskräfte zur Ausrichtung auf das Kundenengagement wurden auch wertvolle Möglichkeiten geschaffen, bisher weitgehend technisch geführte Programme in umfassendere Initiativen auszuweiten, um den Kernwert unserer Lösungen zu überdenken, unsere Produkte neu auszurichten und die besten Wege zu planen, diesen Wert auf dem Markt zu erhalten und zu steigern.
Vorbereitung
Entwerfen der Infrastruktur für das Hosting von SaaS-Anwendungen
In diesem Playbook haben wir Best Practices auf Basis der Erfahrungen bereitgestellt, die wir durch die Migration von mehr als 60 GBU-Anwendungen gewonnen haben, die auf Tausenden von Instanzen gehostet werden. Im Folgenden fassen wir die fünf wichtigsten Herausforderungen während der Transformation zusammen, da wir glauben, dass sie auf jedes Unternehmen zutreffen, das Anwendungen in die Cloud migriert.
"Als wir uns die verschiedenen verfügbaren Cloud-Anbieter näher ansahen, stellten wir fest, dass Oracle sich sehr auf HPC konzentrierte. Das Bare-Metal-Angebot, das meiner Meinung nach das beste in der Branche ist, verfügt über ein schnelles Netzwerk mit geringer Latenz, was für uns sehr wichtig ist." – Piush Patel, Senior VP of Strategic Relations, Altair
"Durch die Migration zu OCI konnte das Oracle GBU-Team den Investitionsaufwand um 80% und die Infrastrukturkosten um 64% senken." – Mike Prindle, VP, GBU Cloud Architecture
"Unsere Datenplattform musste skalierbar sein und hohe Leistung zu geringeren Kosten liefern. Die Migration der Datenplattform von AWS zu Oracle war eine der erfolgreichsten Migrationen bei OceanX, und in Verbindung mit einer deutlichen Performancesteigerung bei erheblichen Kosteneinsparungen war das gesamte Programm ein Riesenerfolg. Dadurch können wir unseren Kunden eine Plattform bieten, mit der sie schneller fundiertere Entscheidungen treffen können." – Vijay Manickam, Vice President of Data and Analytics, OceanX
Ergebnisse
Dieses Playbook basiert auf den Erkenntnissen, die unsere Oracle GBU-Teams bei der Migration von mehr als 60 SaaS-basierten Anwendungen zu Oracle Cloud Infrastructure (OCI) gesammelt haben. Diese Anwendungen unterstützen zentrale Unternehmensfunktionen in acht Branchen sowie mehr als 199.000 Kunden auf der ganzen Welt. Eine sorgfältige, geplante und gut durchgeführte Migration führte zu signifikanten Vorteilen.
Dieses ISV-Playbook basiert zwar auf den Erkenntnissen unserer GBU-Teams, deren Arbeit war jedoch nur eines von mehreren großen Migrationsprojekten zu Oracle Cloud Infrastructure. Unter Berücksichtigung des Umsatzes und der Anzahl der Kunden für alle unsere SaaS-Anwendungen kann Oracle als einer der größten ISVs der Welt angesehen werden, und wir verstehen den Migrationsprozess. Wir haben unser gesamtes Produktportfolio, einschließlich Oracle Fusion Cloud ERP, Oracle Fusion Cloud EPM, Oracle Fusion Cloud HCM, Oracle Advertising und CX sowie Oracle Fusion Cloud SCM, auf Oracle Cloud Infrastructure umgestellt. Diese Migrationen sind Teil unserer Transformationsinitiative "Oracle@Oracle". Es war ein mehrjähriges Projekt mit Zehntausenden von Anwendungen, die auf Dutzende von Rechenzentren verteilt waren.
Hier einige der Vorteile, die wir als Ergebnis dieser Bemühungen erzielen konnten:
Partnerschaft mit Oracle
Wir unterstützen ISVs, ihre Marktreichweite zu vergrößern und gleichzeitig das Umsatzwachstumspotenzial zu steigern. Senden Sie eine E-Mail an: oraclecloud-isv_ww@oracle.com, um mehr zu erfahren.
Um mehr darüber zu erfahren, warum sich ISVs für Oracle Cloud entscheiden, lesen Sie bitte auch die folgenden Ressourcen:
"Als wir die verschiedenen Entscheidungspunkte bewerteten, fanden wir, dass OCI im Hinblick auf unsere Go-to-Market-Strategie sehr gut zu uns passte." – Rick Schrader, Senior Vice President of North America Sales and Alliances, Körber