Lieferkette in der Modebranche: Alles, was Sie wissen müssen

Lynne Sampson | Content Strategist | 9. Mai 2023

Kennen Sie die Herkunft der Stoffe oder den Ort, an dem die einzelnen Kleidungsstücke hergestellt werden, wenn Sie die Kleidung im Bestand Ihres Unternehmens betrachten? Sind Sie sich der verschiedenen Materialien bewusst, die bei der Herstellung Ihrer Schuhe verwendet werden, oder der vielen Länder, die an der Produktion Ihrer Accessoires beteiligt sind? Während diese Fragen für den Durchschnittsverbraucher vielleicht nicht im Vordergrund stehen, sind sie für Unternehmen, die sich mit der Beschaffung, Herstellung und Vermarktung von Modeartikeln befassen, wichtig.

Was versteht man unter einer Lieferkette?

Eine Lieferkette ist ein koordiniertes Netz von Unternehmen und Unternehmensdienstleistungen, die an der Beschaffung, Herstellung, Lieferung, Lagerung und dem Verkauf von Produkten beteiligt sind. Zu den Aktivitäten in der Lieferkette gehören die Entwicklung des Produkts, die Beschaffung von Rohstoffen und Teilen, die Bewertung und Auswahl von Lieferanten, die Bedarfsplanung, die Fertigung, der Versand (einschließlich Transport und Flottenmanagement), die Lagerhaltung sowie die Verwaltung von Kundenaufträgen. Die heutigen Lieferketten sind häufig global ausgerichtet und umfassen Handelsaktivitäten wie Zollabfertigungen und Grenzübergänge.

Was versteht man unter einer Lieferkette in der Modebranche?

Die Lieferkette in der Modebranche bezeichnet das komplexe Netzwerk von Unternehmen und Dienstleistungen, das Kleidung und Accessoires (Schuhe, Gürtel, Taschen, Schmuck und mehr) vom Entwurf bis zum Endkunden bringt. Die Stakeholder der Lieferkette in der Modebranche umfassen Seiden-, Baumwoll- und Leinenproduzenten, Textilhersteller, Großhändler, Einzelhändler, Logistikdienstleister und weitere Akteure. Eine erfolgreiche Lieferkette in der Modebranche zeichnet sich durch transparente Kommunikation zwischen allen Akteuren in jeder Phase aus. Kommunikation ist entscheidend, um Vorlaufzeiten zu verkürzen, die Qualität zu optimieren und eine pünktliche Lieferung an Einzelhändler und Kunden zu gewährleisten. Eine effiziente Lieferkette in der Modebranche senkt Produktions-, Bestands- und Logistikkosten und steigert zugleich die Kundenzufriedenheit.

Wichtigste Erkenntnisse

  • Lieferketten in der Modebranche beginnen mit der Beschaffung von Rohstoffen und enden beim Verkauf der fertigen Kleidung und Accessoires.
  • Lieferketten sind komplex und erfordern fortschrittliche Produktionsanlagen, diverse Transportmethoden, qualifizierte Arbeitskräfte und die Einhaltung zahlreicher internationaler Vorschriften.
  • Aufgrund ihrer Komplexität setzen Lieferketten in der Modebranche häufig auf Software-Automatisierung. Diese erleichtert die Planung, Bestellung und Nachverfolgung von Waren und Sendungen über alle Phasen hinweg.
  • Durch ein effizientes Lieferkettenmanagement können Modeunternehmen ihre Gewinnmargen um mehrere Prozentpunkte steigern.

Erläuterung zur Lieferkette in der Modebranche

Die Lieferkette der Modebranche beginnt mit der Erstellung von Designs für Kleidungsstücke und Accessoires, einschließlich detaillierter Spezifikationen wie Farben, Stoffe, Nähte sowie Verschlüsse wie Knöpfe, Reißverschlüsse oder Klettverschlüsse. Wenn ein Hersteller die Spezifikationen erhält, beschafft er die Rohstoffe, entwickelt einen Produktionsplan, fertigt und montiert die Waren und vertreibt die fertigen Produkte an die Lagerhäuser. Anschließend werden die Waren an Einzelhändler geliefert, um sie sowohl online als auch in stationären Geschäften an Kunden zu verkaufen. Einzelhändler verfügen in der Regel auch über ein Kundenservice-Team, das bei Fragen und Retouren behilflich ist.

Laut Statista erzielte die globale Modebranche im Jahr 2022 einen Umsatz von über 1,5 Billionen US-Dollar, wobei der Großteil der Herstellung und Produktion aufgrund der vergleichsweise niedrigen Löhne in asiatischen Ländern stattfand. Kunden in Nordamerika und Europa fordern zunehmend von Modemarken und Einzelhändlern die Einhaltung fairer Arbeits- und Umweltstandards. Dies setzt die Branche unter Druck, ihre Lieferanten verstärkt anhand dieser Kriterien zu bewerten. Kunden möchten außerdem, dass Modemarken und Einzelhändler diese Herkunftsinformationen auf ihren Websites, Produktverpackungen und Regaletiketten zur Verfügung stellen.

Warum ist die Lieferkette in der Modebranche so wichtig?

Die Lieferkette spielt eine zentrale Rolle in der Modebranche, da sie sicherstellt, dass Marken und Einzelhändler die passenden Kleidungsstücke, Accessoires und Produkte zur richtigen Zeit bereitstellen, um den dynamischen Kundenanforderungen in einem wettbewerbsintensiven Markt gerecht zu werden. Eine gut verwaltete Lieferkette führt zu schnelleren Durchlaufzeiten, niedrigeren Kosten und eine bessere Customer Experience. Außerdem hilft sie Modeproduzenten und Einzelhändlern, ihre Gewinne zu maximieren. Um diese Ergebnisse zu gewährleisten, verlassen sich die Unternehmen in hohem Maße auf Technologie, um jeden Schritt ihrer Lieferketten zu verwalten.

Funktionsweise einer Lieferkette in der Modebranche

In der Modebranche beginnt die Lieferkette mit der Designentwicklung durch einen Modedesigner. Diese Designs gehen dann entweder an ein Textilunternehmen oder an eine Bekleidungsfabrik, die aus den Stoffen Kleidungsstücke herstellt. Nach der Herstellung werden die Kleidungsstücke einer Qualitätskontrolle unterzogen. Haben die Kleidungsstücke diesen Schritt bestanden, werden sie an Online-Händler und Logistiklager bzw. direkt an stationäre Einzelhandelsgeschäfte verschickt und stehen zum Verkauf bereit. Letztendlich ist es der effiziente Informations- und Materialfluss innerhalb dieses komplexen Netzwerks, der die Modebranche vorantreibt.

Der Lieferkettenprozess

Die Prozesse in der Lieferkette der Modebranche variieren je nach Marktbedingungen, Kundennachfrage und der Strategie des Einzelhändlers. Manche Einzelhändler möchten beispielsweise sicherstellen, dass ihre Produkte und die dafür verwendeten Rohstoffe von Lieferanten bezogen werden, die sich an faire Arbeitsbedingungen halten und strenge Umweltstandards berücksichtigen. In der Regel sieht ein typischer Lieferkettenprozess jedoch wie folgt aus:

  1. Rohstoffbeschaffung. Dies ist der erste Schritt im Lieferkettenprozess und umfasst die Beschaffung der notwendigen Rohstoffe zur Herstellung eines Produkts. Dieser Schritt könnte die direkte Beschaffung von Baumwoll-, Seiden-, Flachs- und Hanfbauern bzw. von Drittlieferanten, oft aus der Region, umfassen. Hier liegt der Fokus darauf, qualitativ hochwertige Materialien zu den geringstmöglichen Kosten zu beschaffen, wobei zunehmend auch faire Arbeitsbedingungen und Umweltaspekte berücksichtigt werden.
  2. Design und Produktionsplanung. In diesem Schritt entwickeln die Ingenieure basierend auf der Nachfrage und den Bedürfnissen der Kunden einen Produktionsplan für das Produkt. Hiebei werden Materialverfügbarkeit, Lagerbestände, Kosteneffizienz und Produktqualität berücksichtigt.
  3. Fertigung/Montage. In diesem Schritt werden die Rohstoffe zu fertigen Produkten verarbeitet, die für den Versand oder die Verteilung an Einzelhändler und Endkunden bereitstehen. Hersteller müssen ihr Produktionsniveau präzise steuern, um die Kundennachfrage zu erfüllen und gleichzeitig eine Überproduktion zu vermeiden, die zu einem langsamen Abverkauf führen könnte.
  4. Distribution. Sobald die Produkte hergestellt sind, werden sie an Einzelhandelsgeschäfte, manchmal über Großhändler (mehr dazu weiter unten), oder direkt an Kunden vertrieben. Dieser Schritt umfasst die Verpackung und den Versand über verschiedene Transportwege wie Straßen, Schienen, Wasserwege und Luftfracht.
  5. Lagerung und Lagerhaltung. Unternehmen lagern ihre Bestände in der Nähe der Verkaufsstellen, um bei Bedarf eine schnelle und unkomplizierte Verteilung zu gewährleisten. Dieses Verfahren stellt sicher, dass die Bestellungen umgehend ausgeführt werden, ohne dass es zu Verzögerungen oder Lieferengpässen kommt, die die Kunden veranlassen könnten, zu konkurrierenden Einzelhändlern (online oder im Geschäft) zu gehen.
  6. Logistik- und Lieferkettenoptimierung. Dieser Prozess zielt darauf ab, die Kosten zu senken und die Effizienz in allen Phasen der Lieferkette zu steigern. Das kann den Wechsel zu kostengünstigeren Lieferanten, den Einsatz intelligenter Planungsstrategien wie Just-in-Time-Bestände oder die Optimierung der Lieferwege zur Minimierung von Kraftstoffkosten umfassen.
  7. Kundenservice und -lieferung. Kundenservice-Teams stehen in direktem Kontakt mit den Kunden, um deren Fragen zu Lieferungen, Produkten und ähnlichen Anliegen zu beantworten, die Zufriedenheit mit ihren Einkäufen sicherzustellen und Unterstützung bei Retouren zu bieten.

Vorteile des Lieferkettenmanagements in der Modebranche

Das Lieferkettenmanagement konzentriert sich in der Modebranche darauf, in jedem Prozessschritt Daten zu erfassen und zu analysieren, um kontinuierliche Verbesserungen zu erzielen. Wenn beispielsweise eine Schifffahrtsroute aufgrund politischer Konflikte geschlossen wird oder ein wichtiger Zulieferer sein Geschäft aufgibt, möchten Supply Chain Manager diese Informationen umgehend erhalten, um rasch auf diese Störungen zu reagieren. Zu den Vorteilen des Lieferkettenmanagements gehören:

  • Mehr Transparenz und Kontrolle über die gesamte Lieferkette. Supply Chain Manager sind für komplexe Prozesse verantwortlich – von der Rohstoffbeschaffung bis zur Belieferung des Einzelhandels. Je mehr Informationen und Einblick sie in diesen komplizierten Prozess haben, desto besser können sie Engpässe identifizieren und ihre Pläne anpassen, um potenzielle Probleme zu lösen.
  • Höhere Effizienz im Lagerbetrieb. Informationen wie Entladezeiten (vergleichend zwischen Robotereinsatz und menschlicher Arbeitskraft), Personalstärke und Löhne unterstützen Unternehmen dabei, die Effizienz ihres Lagers zu optimieren und Kosten zu reduzieren.
  • Geringere Fehler, Verzögerungen und Kosten. Hier spielt die Automatisierung eine Schlüsselrolle. Automatisierte Produktionslinien, Robotik, KI-gestützte Datenanalysen und Track-and-Trace-Technologien helfen, die Anzahl manueller Übergaben in der Lieferkette zu minimieren. Weniger manuelle Schritte verringern das Risiko kostspieliger menschlicher Fehler und Irrtümer.
  • Optimierte Prozesse und eine bessere Servicequalität für Kunden. Je effizienter die Lieferkette in der Modebranche ist, desto schneller können Einzelhändler die gefragten Endprodukte an die Kunden liefern und desto zufriedener sind diese mit dem Endergebnis.

Herausforderungen des Lieferkettenmanagements in der Modebranche

Lieferketten in der Modebranche sind kompliziert. Die größten Herausforderungen bestehen in der Organisation und Analyse aller mit jedem Schritt verbundenen Informationen. Unternehmen verlassen sich in hohem Maße auf Supply-Chain-Management-Software, um Pläne zu erstellen, Lieferanten auszuwählen, Bestellungen aufzugeben, den Fortschritt zu verfolgen, Lager zu verwalten, die Logistik zu planen und Waren an Käufer zu liefern. Zu den häufigsten Herausforderungen gehören:

  • Makroökonomische Trends. Die wirtschaftliche Lage ändert sich von Jahr zu Jahr, oft sogar von Monat zu Monat. Die Modeindustrie sieht sich derzeit mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert, darunter die weltweite Inflation mit steigenden Energiekosten, die sowohl den Transport als auch die Heizung verteuern. Engpässe bei der Baumwollernte, verursacht durch Überschwemmungen in Pakistan und Dürre in Texas, sowie anhaltende Lieferkettenunterbrechungen durch Streiks, Arbeitskräftemangel, Handelskonflikte, Wirtschaftssanktionen und weitere Faktoren erschweren zusätzlich die Lage. Lieferketten in der Modebranche müssen flexibel genug sein, um sich an die nächste wirtschaftliche Herausforderung anpassen zu können.
  • Nachhaltigkeit und Menschenrechte. Kunden sind besorgt über den Klimawandel und die globalen Arbeitsbedingungen. Sie stellen Fragen wie: Wurde diese Kleidung in einem Ausbeuterbetrieb hergestellt? Besteht sie aus recycelten Materialien? Und sie erwarten Antworten von Modemarken und Einzelhändlern. Softwareanwendungen können Einzelhändler bei der Bewertung ihrer Lieferanten unterstützen, um sicherzustellen, dass diese festgelegte ethische und ökologische Richtlinien einhalten. Modehändler beginnen, diese Informationen zu erfassen und sie für Kunden leicht sichtbar auf ihren Websites und Produktaufklebern bereitzustellen.
  • Abschwächung von Nachfrage und Trends. Mode ist ein sehr dynamisches Geschäft. Führende Designermarken bringen alle sechs Monate, normalerweise im Frühjahr und Herbst, neue Modelinien heraus. Ein Jeansstil, der im März beliebt war, könnte im Oktober auf nahezu Null Nachfrage sinken. Supply Chain-Planer müssen genügend Produkte auf Lager halten, um die Nachfrage zu decken, solange sie anhält. Gleichzeitig sollten sie jedoch vermeiden, dass sie am Ende auf großen unverkauften Lagerbeständen sitzen bleiben, die rabattiert werden müssen, wenn die Nachfrage nachlässt.
  • Logistik und Tracking. Die Logistik der Lieferketten in der Modebranche kann sich über den gesamten Globus erstrecken, von Bekleidungsherstellern in Asien bis zu Einzelhandelsgeschäften im Herzen der USA. Die Waren werden über mehrere Grenzen hinweg von verschiedenen Spediteuren per Schiff, Flugzeug, Bahn, Lkw, Fahrrad und sogar zu Fuß transportiert! Supply Chain-Manager müssen die Übergaben zwischen den Spediteuren koordinieren und ihre Sendungen auf jedem Schritt des Weges verfolgen. In der Regel verlassen sie sich auf Logistikanwendungen wie beispielsweise Track & Trace, die ihnen jederzeit Aufschluss darüber geben, wo sich ihre Waren befinden.

7 Best Practices für die Lieferkette in der Modebranche

Modeunternehmen stehen im Wettbewerb hinsichtlich Kosten, Preisen, Stil, Qualität, Kundenzufriedenheit und Nachhaltigkeitspraktiken. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, können Modeunternehmen Best Practices entlang der gesamten Lieferkette umsetzen – von der Beschaffung bis hin zum Verkauf.

  1. Investitionen in integrierte Technologie. Wenn Supply Chain-Anwendungen für Planung, Beschaffung, Bestellung, Rechnungsstellung, Zahlungen, Lagerhaltung, Logistik und Retouren integriert werden, können ihre Daten ungehindert von einem System zum nächsten fließen, sodass die Akteure der Branche jeden Schritt über ein einziges Dashboard im Blick behalten können. Eine solche Integration hilft Modeunternehmen auch dabei, ihre Lieferkettenprozesse zu automatisieren, die Effizienz zu verbessern, Kosten zu senken und Fehler einzuschränken.
  2. Priorität für Transparenz und Kommunikation. Transparenz in jeder Phase des Produktlebenszyklus – vom Entwurf bis zur Auslieferung – gewährleistet, dass alle Beteiligten effektiv zusammenarbeiten und Probleme zügig lösen können. Die Implementierung moderner Tracking-Technologien (wie etwa Internet of Things [IoT] und intelligentes Track & Trace) kann für mehr Transparenz darüber sorgen, wo sich Waren und Sendungen an jedem Punkt der Lieferkette befinden. Zudem können Technologien Informationen über Verzögerungen an Lieferanten sowie auch Käufer weitergeben und ihnen so dabei helfen, diese Probleme gemeinsam zu lösen.
  3. Einhaltung lokaler Vorschriften. Für Unternehmen in der Modebranche ist es entscheidend, sich der relevanten Gesetze und Vorschriften bewusst zu sein, die die Geschäftsaktivitäten in verschiedenen Ländern beeinflussen. Der internationale Versand von Waren erfordert Versicherungen, Zölle und Steuern, deren Kosten je nach Land variieren. Globale Handelsmanagementsysteme können diese Kosten automatisch nach Handelsroute und Transportmethode berechnen. Solche Systeme können Modeunternehmen zudem mit aktuellen Informationen versorgen und dabei unterstützen, lokale Vorschriften, Sanktionen oder Embargos einzuhalten.
  4. Bestandsverwaltung optimieren. Die meisten Lieferketten streben an, genügend Lagerbestand vorzuhalten, um die Kundennachfrage zu decken, jedoch nicht so viel, dass Waren über Monate hinweg unverkauft bleiben. Dies ist besonders in der Modebranche wichtig, wo sich die Trends jährlich ändern. Bestandsverwaltungssysteme bieten Einblick in sämtliche Lagerbestände einer Modemarke und eines Einzelhandelsgeschäfts. Solche Systeme können Unternehmen dabei helfen, ihre Bestandsverwaltung zu optimieren, um Angebot und Nachfrage ins Gleichgewicht zu bringen, Artikel schnell zu verfolgen, sie bei zur Neige gehenden Lagerbeständen zu benachrichtigen, Fehlbestände zu vermeiden und Abfall zu reduzieren.
  5. Nutzung von prädiktiven und präskriptiven Analysen. Mithilfe prädiktiver Analysen können Modeunternehmen historische Daten und externe Faktoren wie das Wetter und die Strategien der Mitbewerber auswerten, um die Marktnachfrage präzise vorherzusagen. Dank dieser Analysen sind Unternehmen in der Lage, ihre Bestellungen effektiver zu planen und so Überproduktion, Abfall, Lagerausfälle und unerfüllte Kundenwünsche zu reduzieren. So wurden beispielsweise während der COVID-19-Pandemie die Läden geschlossen, während die Online-Bestellungen in die Höhe schnellten. Die KI-Funktionen in Systemen zur prädiktiven Analyse für die Modebranche können Einzelhandelsunternehmen dabei unterstützen, solche Ausnahmeereignisse vorherzusehen und genauere Krisenpläne für ähnliche zukünftige Ereignisse zu erstellen. Einzelhändler nutzen KI und maschinelles Lernen, um sich auf verschiedene Produkt- und Verbraucherattribute zu verlassen. Wobei Attribute einen stabileren Datenpool darstellen, bei dem Artikel und Kunden je nach Beziehungen und Ähnlichkeiten unterschiedlich gruppiert werden. Modehändler können diese forensisch ermittelten Merkmale abbilden und analysieren, um genauere Vorhersagen zu erzielen.
  6. Partnerschaft mit ethischen Lieferanten. Heutzutage legen Kunden mehr Wert auf ethische und nachhaltige Geschäftspraktiken als früher und viele kaufen lieber bei Marken, die ihre Werte teilen. Die Hersteller und Einzelhändler der Modebranche sollten sicherstellen, dass ihre Zulieferer ihren Beschäftigten einen existenzsichernden Lohn zahlen, für hygienische und sichere Arbeitsbedingungen sorgen und keine Korruption dulden. Zudem sollten Akteure der Branche in Erwägung ziehen, in Zertifizierungsprogramme für Lieferanten zu investieren, die hohe Standards einhalten – wie etwa Social Compliance Audits (welche die Menschenrechtsbilanz eines Unternehmens messen).
  7. Umsetzung nachhaltiger Umweltstrategien. Das Bewusstsein der Verbraucher für Themen wie Klimawandel, Umweltverschmutzung und Abfall wächst weiterhin. Modeunternehmen sollten recycelbare Materialien beschaffen, ihren eigenen Abfall sowie ihren CO2-Fußabdruck minimieren und in ihrer gesamten Lieferkette umweltfreundliche Strategien entwickeln. Auch in der Modebranche möchten Kunden auf Firmenwebsites, Verpackungen und Ladenetiketten zunehmend Belege für nachhaltige Geschäftspraktiken – sowohl in sozialer als auch in ökologischer Hinsicht – sehen. Umweltzertifizierungen wie ISO 14001 sind daher eine lohnende Investition.

Wann sollte das Lieferkettenmanagement in der Modebranche implementiert werden?

Je komplexer die Lieferkette eines Modeunternehmens ist, desto mehr können Supply-Chain-Management-Anwendungen ihre Effizienz verbessern. Ein gutes Lieferkettenmanagementsystem trägt dazu bei, viele Schritte in der Lieferkette zu automatisieren. Beispielsweise können Beschaffungs- und Auftragsverwaltungssysteme den manuellen Papieraufwand und die erneute Dateneingabe reduzieren, wenn Rohmaterialien vom Lieferanten an den Hersteller übergeben oder Fertigwaren vom Hersteller zum Lager und weiter zum Einzelhändler transportiert werden. Solche Systeme automatisieren so viele Schritte wie möglich, verbessern die Nachverfolgung, reduzieren Fehler bzw. Verzögerungen und steigern die Rentabilität. Wenn Ihre Lieferkette von manuellen Übergaben, Papierkram oder fehlendem Lagerbestand geprägt ist, ist es an der Zeit, ein Lieferkettenmanagement in der Modebranche zu implementieren.

Die Zukunft der Lieferkette in der Modebranche

Mit dem Aufkommen von KI und maschinellem Lernen wird erwartet, dass die Modebranche einen umfassenden Wandel durchläuft. Supply-Chain-Management-Software mit integrierter KI, maschinellem Lernen und prädiktiven Modellen kann Unternehmen dabei helfen, sich schnell anzupassen und potenzielle Unterbrechungen in der Lieferkette zu vermeiden. Beispielsweise kann maschinelles Lernen aus der Leistung eines Lieferanten im Laufe der Zeit lernen und integrierte Algorithmen nutzen, um die zukünftige Zuverlässigkeit vorherzusagen. Damit lässt sich vorhersagen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass ein Lieferant seine Bestellungen nicht ausliefert oder dass ein Einzelhandelsgeschäft seine Rechnungen nicht rechtzeitig bezahlt. Unternehmen können solche Probleme vermeiden, indem sie beispielsweise zu einem alternativen Lieferanten für das gleiche Produkt wechseln oder das Kreditlimit für säumige Händler reduzieren. KI kann auch Daten von Drittanbietern, wie Wettervorhersagen, in den Algorithmus einbinden, um potenzielle Engpässe vorherzusagen, einschließlich solcher, die z. B. durch die Dürre in Texas verursacht werden und die Baumwollproduktion beeinträchtigen. Mit diesen Fortschritten bauen Modeunternehmen nach und nach intelligentere Plattformen, die dazu beitragen können, die Performance der Lieferkette zu verbessern und Kosten zu senken.

Optimieren Sie Ihre Lieferkette und steigern Sie die Rentabilität mit Oracle

Eine reibungslos funktionierende Lieferkette in der Modebranche kann mehrere zusätzliche Gewinnmargenpunkte wert sein. Oracle Retail Supply Chain Management unterstützt Modeunternehmen bei der Automatisierung jedes Schritts – vom Rohstofferwerb bis zum endgültigen Verkauf. Die gesamte Anwendungssuite verfügt über ein gemeinsames Datenmodell, das sicherstellt, dass die Informationen zwischen den Anwendungen konsistent bleiben. Durch diese Integration wird die Anzahl der manuellen Übergaben zwischen den Anwendungen reduziert, und die Daten werden über die gesamte Lieferkette hinweg sichtbar. So können Planer, Einkäufer, Produktionsmitarbeiter, Lagerarbeiter, Spediteure und Einzelhändler alle mit denselben Daten arbeiten, unabhängig davon, wo sie sich im Zyklus befinden. Oracle Cloud Supply Chain & Manufacturing-Anwendungen werden durch KI und maschinelles Lernen erweitert, die kontinuierlich Daten analysieren, unerwartete Probleme erkennen und Lösungen empfehlen.

Häufig gestellte Fragen zur Lieferkette der Modebranche

Was versteht man unter einer Lieferkette in der Modebranche?
Eine Lieferkette in der Modebranche ist das Netzwerk von Unternehmen, die an der Beschaffung, Herstellung, Verteilung, Auftragserfüllung, Lagerung und dem Verkauf von Kleidung und Accessoires beteiligt sind.

Was sind die vier Ebenen der Lieferkette der Modebranche?
Die vier Ebenen in der Lieferkette der Modebranche sind Primär-, Sekundär-, Einzelhandels- und Hilfsebene. Diese entsprechen in etwa der Rohstoffproduktion, der Bekleidungsherstellung, dem Vertrieb und Verkauf von Endprodukten sowie den Medien, Beratern und Fachverbänden, die die Branche umgeben.

Welche Schritte gibt es in der Lieferkette der Modebranche?
Zu den Schritten in der Lieferkette der Modebranche gehören typischerweise das Entwerfen der Kleidung, die Bewertung und Auswahl der Rohstofflieferanten, die Beschaffung dieser Materialien, die Herstellung der Kleidung, der Transport zum Großhändler, die Verteilung an den Einzelhandel und schließlich der Verkauf an die Kunden. Weitere Aktivitäten und Prozesse wie Vertrieb, Marketing und Merchandising sind entscheidend, um Kunden zu erreichen und Nachfrage zu generieren.

Entdecken Sie, wie Oracle Lösungen mit integrierten KI- und Machine-Learning-Funktionen Modeeinzelhändlern helfen, ein effizientes Einkaufserlebnis zu bieten, das den Bedürfnissen der Kunden entspricht.