Alex Chan | Content Strategist | 10. Mai 2024
Die Umsatzprognose eines Unternehmens bildet die Grundlage für die Finanz- und Betriebspläne des gesamten Geschäfts. Welche Produktionskapazitäten benötigen wir in diesem Jahr, und werden dafür neue Kapitalinvestitionen erforderlich sein? Wie viel sollten wir für Werbung und Bedarfsgenerierung ausgeben? Wie viele Vertriebsmitarbeiter brauchen wir, und welche Quoten sollten sie erfüllen? Welchen Einfluss wird die Umsatzprognose auf unseren Aktienkurs und unsere Fähigkeit zur Kapitalbeschaffung haben? Die Erstellung einer genauen Umsatzprognose erfordert ein Verständnis der Produkte und der Ausführungskapazitäten Ihres Unternehmens. Außerdem sollten Sie Einschränkungen, wie z. B. Materialeinsatz oder Arbeitskräfte, den Wettbewerbsmarkt, die Makroökonomie usw. kennen. Bei der Umsatzprognose handelt es sich um viel mehr als die Festlegung einer angestrebten Zahl. Der Prognoseprozess soll Ihnen dabei helfen, den Status Ihres Unternehmens zu beurteilen, Ihre Chancen und Risiken einzuschätzen und die besten Strategien für Ihren Erfolg zu entwickeln.
Bei der Umsatzprognose handelt es sich um einen Prozess, mit dem Sie schätzen, wie viel Geld Ihr Unternehmen in einem bestimmten Zeitraum (beispielsweise monatlich, vierteljährlich oder jährlich) durch den Verkauf von Produkten oder Services einnehmen wird. Indem Sie den Zustand Ihres Unternehmens und Ihre bisherige Performance sowie Kräfte außerhalb Ihres Unternehmens betrachten, können Sie fundierte Annahmen treffen, um zukünftige Bruttoumsätze vorherzusagen.
Eine Umsatzprognose bewertet das Unternehmen als Ganzes – nicht nur die Verkaufsziele, Marketingmaßnahmen oder andere Aktivitäten, die von den Umsatzteams durchgeführt werden. Darüber hinaus müssen das Wettbewerbsumfeld eines Unternehmens, seine Produktions- und Personalkapazität sowie die wirtschaftlichen Trends berücksichtigt werden. Die Umsatzprognose ist eine der entscheidenden ersten Annahmen bei der Erstellung des Unternehmensbudgets. Sie wird mit Schätzungen für Ausgaben und Investitionen kombiniert, um Gewinn- und Cashflow-Prognosen zu erstellen. Bei der Umsatzprognose handelt es sich um eine quantitative Analyse, auf die sich Unternehmen stützen, um unzählige weitere datengesteuerte Entscheidungen zu treffen, beispielsweise darüber, wie viel sie für Werbung ausgeben und wie viele Mitarbeiter sie einstellen sollen.
Wichtigste Erkenntnisse
Bei der Umsatzprognose wird versucht, den Umsatz, den Ihr Unternehmen über einen bestimmten Zeitraum, in der Regel einen Monat, ein Quartal oder ein Jahr, erzielen wird, vorherzusagen. Darüber hinaus werden bei einer Umsatzprognose die bisherige Performance, die wirtschaftlichen und Wettbewerbsbedingungen sowie der Geschäftsplan eines Unternehmens berücksichtigt, einschließlich der Produkt-, Verkaufs- und Marketingstrategien, die das Unternehmen im Prognosezeitraum umsetzen möchte. Ein Top-down-Ansatz zur Umsatzprognose beginnt mit diesen strategischen Elementen und historischen Daten und gibt die Prognose anschließend an die operativen Einheiten weiter, die für die Umsetzung verantwortlich sind.
Zudem kann über einen Bottom-Up-Ansatz durch die Schätzung der geplanten Umsätze einzelner Abteilungen Einfluss auf die Prognose genommen werden. Beispielsweise kann das Unternehmen eines Chief Revenue Officers die Umsatzprognose dadurch beeinflussen, dass sie verstärkte Verkaufs- oder Marketingaktivitäten vorschlägt, mit denen ihrer Meinung nach eine neue Marktchance genutzt werden kann. Oder die Produktentwicklung kann die Prognose beeinflussen, indem neue Features bzw. Produkte auf den Markt gebracht werden. Sobald die Umsatzprognose erstellt ist, wird sie von den Finanz- und Betriebsteams im gesamten Unternehmen für die Budgetierung und vorausschauende Planung genutzt.
Umsatzprognosen beeinflussen die Zukunftsaussichten eines Unternehmens und seine Geschäftsentscheidungen. Die Annahmen, die einer Umsatzprognose zugrunde liegen, prägen die kurz- und langfristigen Ziele eines Unternehmens und spielen eine wichtige Rolle bei der Vorbereitung Ihres Unternehmens auf die Zukunft. Die Aussicht auf künftige Einnahmen in den nächsten Monaten oder sogar im nächsten Jahr bestimmt, wie viel Sie für Neueinstellungen, Marketingkampagnen, Einrichtungen und Ausrüstung sowie Forschung und Produktentwicklung budgetieren. Finanzteams verwenden diese Umsatzprognose und wenden anschließend Prognosen auf alle Elemente auf der Kostenseite der Gewinn-und-Verlust-Rechnung an, die zum Erreichen dieses Umsatzziels erforderlich sind. Auf diese Weise können sie abschätzen, welcher Gewinn und Cashflow dadurch generiert wird.
Wenn Sie beispielsweise ein Umsatzwachstum von 5 % prognostizieren, könnten Sie auf der Grundlage historischer Daten und vorausschauender Taktiken, die auf den aktuellen Wettbewerbsmarkt angewandt werden, schätzen, dass Sie die Werbeeinnahmen um 8 % und das Verkaufspersonal um 5 % erhöhen müssen, um diesen Umsatz zu erreichen. Außerdem können Sie davon ausgehen, dass Sie durch höhere Umsätze bessere Skaleneffekte erzielen und so die Kosten der verkauften Waren von 30 % des Umsatzes auf 28,5 % senken können. Kann Ihr vorhandenes Finanzpersonal die Kreditoren- und Debitorenbuchhaltung auf dem höheren Umsatzniveau abwickeln und verfügen Sie über das notwendige Betriebskapital, um den Lagerbestand und Zahlungspuffer abzudecken? Der Punkt ist, dass die Umsatzprognose Auswirkungen auf die gesamte Organisation hat.
Bei börsennotierten Unternehmen werden die Umsatzprognosen häufig auch an die Wall Street weitergegeben, wo Analysten die Wachstumsraten der Unternehmen im Rahmen ihrer Investitionsentscheidungen genau beobachten. Analysten berücksichtigen diese Umsatzprognosen in ihren eigenen Modellen und können die Bewertung einer Aktie herabstufen (also den Anlegern empfehlen, sie zu verkaufen), wenn ein Unternehmen seine Prognosen verfehlt – insbesondere wenn dies wiederholt vorkommt. Auch private Unternehmen, die Kredite aufnehmen, Private Equity oder Risikokapital anlocken oder Teile bzw. das gesamte Geschäft verkaufen möchten, müssen Umsatzprognosen vorlegen. Eine Umsatzprognose ist ein wichtiger Teil der Kernfrage, wie stark ein Unternehmen ist. Lohnt es sich, mehr Geld in diese Chance zu investieren?
Durch die Untersuchung der aktuellen Lage Ihres Unternehmens, der bisherigen Leistung und externer Faktoren können Sie eine fundierte Schätzung Ihres zukünftigen Umsatzes vornehmen. Anhand dieser Prognose könnten Sie datengestützte Strategien entwickeln und Entscheidungen treffen, die Ihr Unternehmen verbessern. Die Prognose Ihres Umsatzes erfordert Vorbereitung und Prozessdisziplin. Im Folgenden finden Sie Schritte, die Sie für eine Umsatzprognose unternehmen können.
Anhand von Daten können Sie die Geschichte Ihres Unternehmens verstehen. Die Prognosen hängen von historischen und aktuellen Unternehmensdaten ab, um ein klares Bild von den vergangenen Ergebnissen und den aktuellen Finanzen des Unternehmens zu erhalten. Hier bilden Gewinn-und-Verlust-Rechnungen, Bilanzen und Kapitalflussrechnungen die Grundlage. Um solche Informationen zu erfassen, können Sie sich idealerweise auf eine Software verlassen, die automatisch Transaktionen verfolgt, Ausgaben kategorisiert und Finanzberichte erstellt.
Normalerweise gibt es eine jährliche Umsatzprognose, die durch kleinere, meist vierteljährliche Schritte ergänzt wird. Zwar kann es hilfreich sein, den Umsatz für die nächsten Jahre vorherzusagen, jedoch sind langfristige Prognosen naturgemäß weniger sicher.
Dies beginnt mit den Produkten und Services, die Sie verkaufen, einschließlich aller neuen Angebote oder geografischen Erweiterungen. Berücksichtigen Sie die Kapazitäten in Bezug auf Produktion, Personal, Logistik und dergleichen. Auch Strategien wie große Marketingkampagnen oder Akquisitionen spielen eine Rolle.
Diese Faktoren, die auch als „Treiber“ bezeichnet werden, können das Wachstum Ihres Unternehmens fördern oder bremsen. Hierzu können die Verbrauchernachfrage, Saisonalität, regulatorische bzw. rechtliche Änderungen, wirtschaftliche Bedingungen oder bedeutende globale, nationale sowie auch lokale Ereignisse gehören.
Wie stark reagiert Ihre Prognose auf Faktoren wie Verbraucherausgaben oder Unternehmensinvestitionen? Gibt es Versorgungsengpässe, z. B bei Materialeinsatz, Fachkräften oder Transport, die die Kapazität einschränken könnten? Diese Faktoren können die Wahrscheinlichkeit Ihrer Prognose und die Bandbreite möglicher Ergebnisse beeinflussen.
Dies könnte eine Kalkulationstabelle oder eine komplexe Software zur Finanzprognose sein. Spezielle Software kann dabei helfen, den Prognoseprozess zu konsolidieren, Teile der Datenerfassung und -analyse zu automatisieren und Zugriff auf vordefinierte Prognosemodelle und -ansätze zu bieten. Für Prognosen sowie für die laufende Überwachung und Aktualisierung ist es wichtig zu verstehen, welche Systeme die erforderlichen zugrunde liegenden Finanzdaten bereitstellen und welche Funktionen diese Systeme bieten.
Wählen Sie anhand Ihrer Daten, Annahmen und Tools die Prognoseverfahren aus, die am besten zu Ihrem Geschäftsmodell und Ihren Annahmen passen. Es gibt viele mögliche Prognoseverfahren. Dazu können Zeitreihenanalysen, Regressionsanalysen oder Finanzmodellierungstechniken gehören. Manche eignen sich eher für Saisongeschäfte. Und andere sind für Unternehmen konzipiert, die vorhersehbar skalieren.
Richten Sie Dashboards ein, um über Budgetabweichungen zu berichten und Ihre Prognosen bei Bedarf auf der Grundlage des tatsächlichen Umsatzes und sich ändernder wirtschaftlicher, wettbewerbsbezogener sowie anderer Bedingungen zu überarbeiten.
Jedes Prognoseverfahren hat spezifische Stärken und Schwächen und hängt von verschiedenen Variablen in Ihrem Unternehmen ab. Welches Verfahren sich für Ihr Unternehmen am besten eignet, hängt von Ihrem aktuellen Umsatzwachstum ab. Die Prognoseverfahren lassen sich in zwei Hauptgruppen einteilen: qualitativ und quantitativ.
Qualitativ stützt sich auf die Meinung von Experten, zu denen unter anderem Ihr Vertriebsteam, Ihre Vertriebspartner, externe Analysen und die Geschäftsführung gehören können. Und beim quantitativen Ansatz geht es darum, Daten zu verwenden und daraus einen zukünftigen Wert zu extrapolieren. Höchstwahrscheinlich werden Sie sich auf einen Mix der beiden Ansätze verlassen.
Im Folgenden werden einige häufig verwendete quantitative Prognoseverfahren vorgestellt.
(Umsatz Januar x 10 %) + (Umsatz Februar x 15 %) + (Umsatz März x 25 %) + (Umsatz April x 50 %) = Umsatz Mai
Im Folgenden werden einige häufig verwendete qualitative Prognoseverfahren vorgestellt.
Wie genau ein Unternehmen seine Umsätze vorhersagen kann, hängt von vielen Faktoren ab, z. B. von der Qualität und dem Umfang der Eingabedaten, der Transparenz interner Informationen (z. B. Produkteinführungen und Marketingmaßnahmen), der Empfindlichkeit gegenüber externen Faktoren sowie der Volatilität dieser Faktoren usw. Im Folgenden finden Sie einige häufige Fehler, die bei der Umsatzprognose gemacht werden, und wie man sie vermeiden kann.
Wenn die finanziellen und historischen Daten Ihres Unternehmens erfasst und zur Prognose Ihres zukünftigen Umsatzes genutzt werden, können diese datenbasierten Vorhersagen Ihnen dabei helfen, Ihr Geschäft zu stärken und auszubauen. Oracle Fusion Cloud Enterprise Resource Planning (ERP) und Oracle Fusion Cloud Enterprise Performance Management (EPM) bieten Ihnen die Daten und Analysetools, die Sie für die Erstellung eines fundierten Umsatzprognoseverfahrens benötigen. Die Plattform liefert Ihrem Finanzteam die Daten, die es braucht, um die finanzielle Gesundheit Ihres Unternehmens und die Umsatztreiber zu verstehen. So können Sie die Prognosegenauigkeit erhöhen und das Risikomanagement verbessern. Darüber hinaus können Führungskräfte auf Dashboards zugreifen, die Daten aus dem gesamten Unternehmen abrufen, und so einen zuverlässigen Überblick über die Finanzen und Betriebsabläufe ihres Unternehmens gewähren, der eine solide Grundlage für Prognosen bietet.
Welchen Einfluss haben Umsatzprognosen auf Geschäftsentscheidungen?
Die Umsatzprognose ist ein zentrales Element des Budgetierungsprozesses und gibt Aufschluss darüber, wie optimistisch das Unternehmen in Bezug auf das Geschäft ist. Eine gute Umsatzprognose gibt den Chief Revenue Officers beispielsweise die Möglichkeit, aggressiver in Marketing und Vertrieb zu investieren, und CFOs können zuversichtlicher sein, wenn es um Investitionen in Personal oder Produktionskapazität geht.
Welche Vorteile bieten genauere Umsatzprognosen?
Genaue Umsatzprognosen können Ihrem Unternehmen helfen, fundiertere Entscheidungen über Geschäftsausgaben zu treffen, die richtigen langfristigen Ziele zu setzen und das Vertrauen potenzieller Investoren zu gewinnen.
Wie können Sie den Umsatz prognostizieren?
Sie können den Umsatz prognostizieren, indem Sie genaue Informationen zur bisherigen Leistung und den Finanzdaten Ihres Unternehmens erfassen, entscheiden, welche externen und internen Faktoren die Richtung der Wachstumsrate ändern könnten, und anschließend das Prognoseverfahren auswählen, das für die Vorhersage Ihres zukünftigen Umsatzes am geeignetsten ist.
Sehen Sie sich Beispiele aus der Praxis für die Planungsstrategien von Unternehmen in den Bereichen Finanzen, Marketing, Personal usw. an.